[MS] 300 Menschen bei Protest gegen AfD

Keinen Meter den Nazis

Unter dem Motto „Keinen Meter dem Rassismus!“ protestierten am 8. August 2017 in der Spitze bis zu 300 Menschen gegen den Wahlkampfauftakt der AfD in der Stadthalle Hiltrup. Das Publikum der trotz prominenten Hauptreders Jörg Meuthen eher spärlich besuchten AfD-Veranstaltung wurde bei der Anreise mit lautstarkem Protest begrüßt. Während die Kundgebung des antifaschistischen "Keinen Meter"-Bündnisses sich vor dem Haupteingang der Stadthalle aufgebaut hatte, wurden die AfD-Teilnehmer*innen durch einen Seiteneingang geschleust.

 

Verschiedene Redner und Rednerinnen, u.a. vom Integrationsrat der Stadt,dem Flüchtlingsnetzwerk Hiltrup und dem Bündnis, kritisierten die AfD für ihre nationalistische, rassistische, Chauvinistische und revisionistische Politik. Der Buchautor Andreas Kemper lieferte eine Analyse die völkisch-nationalistischen Ideologie der Partei und zeigte die ideologischen wie personellen Verbindungen zu Neonazis auf. Die Kampagne „Keine Stimme der AfD“ arbeitete in ihrem Beitrag den Zusammenhang zwischen rassistischer Stimmungsmache und rechter Gewalt heraus, der auch in Hiltrup zu zwei Brandanschlägen, Schmierereien und einem Angriff auf einen Gedenkort geführt hat. (Rede nachlesen) Der CSD Münster kritisierte die AfD für deren Angriffe auf die „Ehe für alle“ und unterstrich, wie wichtig gerade vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Rechtsrucks eine breite Solidarität mit homo- und transsexuellen Menschen ist und dass hier auch aus linke Zusammenhänge explizit gefordert sind.

 

AfD mietet sich unter falschen Angaben im Mövenpick-Hotel ein


Die AfD hatte vor ihrer Veranstaltung kurzfristig einePressekonferenz im Mövenpick Hotel am Aasee angesetzt. Auch diese Veranstaltung wurde von spontanem Protest von einem Dutzend Menschen begleitet. Angestellte des Hotels zeigten sich verwundert, da die AfD unter irreführenden Angaben die Räumlichkeiten gemietet hatte. Das Hotel-Management hat gegenüber den „Westfälischen Nachrichten“ bestätigt, dass die Räume für eine private Veranstaltung angemietet wurden. Das „Keinen Meter“-Bündnis begrüßt, dass das Mövenpick Hotel sich so deutlich gegenüber der AfD positioniert hat und eine zukünftige Vermietung seiner Räumlichkeiten an die Partei ausgeschlossen hat.

Gastwirte und Hoteliers, die durch die Anmietung von Räumlichkeiten unter einem falschen Vorwand getäuscht wurden, haben die Möglichkeit, den Mietvertrag aufzulösen und die unerwünschten rechten Gäste ihres Hauses zu verweisen. Die „Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Köln“ hat vor Jahren dazu eine hilfreiche Handreichung veröffentlicht. (Download)

 

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Keine Stimme der AfD

 

Den Wahlkampf der AfD kritisch angehen, will die von außerparlamentarischen Gruppen gebildete Kampagne "Keine Stimme der AfD" aus Münster. Auf der Website der Kampagne  finden sich verschiedene Texte und Flyer zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit der AfD, die von anderen Gruppen gerne kopiert und verteilt, aber auch verändert und anderweitig genutzt werden können.