Sechs Polizeitransporter von G20-Einsatz ausgebrannt

Die Überreste von Polizeiautos vor dem Standort einer Einsatzhundertschaft in Bielefeld. Sechs Einsatzfahrzeuge sind völlig zerstört worden. DPA
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Erstveröffentlicht: 
18.07.2017

Das Feuer war wohl gelegt und könnte einen politischen Hintergrund gehabt haben: In Bielefeld standen etliche Polizeiwagen in Flammen.

 

Bielefeld.  Die Fahrzeuge waren zum Teil beim G20-Gipfel in Hamburg eingesetzt: Am Standort einer Einsatzhundertschaft in Bielefeld sind sechs Gruppenfahrzeuge ausgebrannt. Rund 300.000 Euro Schaden sind offenbar Folge von Brandstiftung. Es wäre nicht die erste Attacke auf Polizeifahrzeuge nach dem von Gewalt überschatteten Gipfeltreffen in Hamburg.

Eine 13-köpfige Ermittlungskommission aus Brandermittlern und Beamten des Staatsschutzes versucht nun, den Fall aufzuklären. Nach Angaben einer Sprecherin deutet alles darauf hin, dass das Feuer gelegt wurde. Noch sei aber auch ein technischer Defekt nicht auszuschließen. Der Frage gingen die Spezialisten gerade nach.


Sechs Fahrzeuge ausgebrannt, drei beschädigt

Gegen 2.45 Uhr am frühen Dienstag waren bei der Polizei gleich mehrere Anrufe mit Hinweisen zu dem Feuer eingegangen. Als Einsatzkräfte dort eintrafen, sahen sie schon aus einiger Entfernung den Feuerschein. Insgesamt sechs Fahrzeuge – VW TRansporter und Mercedes Sprinter – brannten völlig aus, drei weitere Transporter und die Überdachung eines Carports wurden beschädigt.

Die Fahrzeuge standen auf dem umzäunten Gelände in einer ruhigen Seitenstraße, dort ist auch der Standort des Polizeisportvereins. Nachts ist dort in der Regel niemand.


Zuvor bereits Attacke auf Einsatzfahrzeuge aus Münster

Die Einsatzhundertschaft aus Bielefeld war auch beim G20-Gipfel in Hamburg eingesetzt, einem Bericht der "Neuen Westfälischen" zufolge aber nicht unter den Einheiten, die im Schanzenviertel Dienst tun mussten. Ein politisches Motiv für die Brandstiftung gilt als wahrscheinlich, die Polizei ermittelt nach Angaben eines Sprechers aber in alle Richtungen. Es gebe keine Hinweise auf Täter oder Motiv.

In der vergangenen Woche waren in 15 Einsatzfahrzeuge einer Hundertschaft aus Münster Sprüche wie "Fühlt Euch niemals sicher" und das Motto "Welcome to hell" der eskalierten Anti-G20-Demonstration geritzt worden. Dort war ein Schaden von 70.000 Euro entstanden. Auch die Einsatzschaft aus Münster war beim Gipfel eingesetzt gewesen.

Zusammenhang mit weiterer Brandstiftung unwahrscheinlich

Erst vor zwei Wochen waren in Bielefeld unweit einer Tankstelle mehrere Fahrzeuge in Brand gesteckt worden. Ein Sprecher der Polizei sagte, man gehe aber derzeit nicht von einem Zusammenhang mit dem aktuellen Fall aus. (law)