Beamte protestierten gegen ihre Unterbringung während des G20-Gipfels auf einem Kasernengelände in Bad Segeberg
Hamburg. Der erste Protest beim G20-Gipfel zeigt Wirkung – jedoch von anderer Seite, als vielleicht vermutet: Die eingesetzten Polizisten aus Rheinland-Pfalz sind nach Kritik an ihren Container-Unterkünften nach Bispingen in der Lüneburger Heide verlegt worden. Die Beamten hatten sich beschwert, dass es in die Container in Bad Segeberg hereinregnete. Außerdem habe es verschlossene Duschen gegeben, zu lange Wege zum Essen, Toilettenpapier habe gefehlt. Deswegen seien sie nun anders untergebracht worden, bestätigte eine Sprecherin der Polizei am Samstag. Nach dpa-Informationen wurden sie in Hotels untergebracht.
Politisch hatte es für die Verlegung ebenfalls Unterstützung gegeben. So forderte der SPD-Abgeordnete Wolfgang Schwarz, den Abzug zu erwägen, wenn die Unterbringung nicht verbessert werde. Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Matthias Lammert, erklärte: »Solche Zustände sind keinem zumutbar.« In der Containersiedlung waren übrigens bis vor kurzem Geflüchtete untergebracht.
Die Unterkunft in Bad Segeberg hatte erst vor einigen Tagen bundesweit unrühmliche Schlagzeilen produziert. Auf dem ehemaligen Kasernengelände waren zuvor auch jene Berliner Polizisten untergebracht, die mit Meldungen über ausschweifende Partys von sich Reden machten.