Brandanschlag auf Mobilfunkmasten

Auf 150 000 Euro beziffert die Polizei den Schaden, den ein vorsätzlich gelegtes Feuer an diesem Mobilfunkmast in Mammendorf in der Nacht auf Samstag angerichtet hat.
Erstveröffentlicht: 
06.06.2017

Die Polizei schließt nach dem Brand in Mammendorf einen Defekt aus. Möglicherweise könnten militante Mobilfunkgegner verantwortlich sein.

 

 Von Erich C. Setzwein, Mammendorf

 

Wer die Täter sind und welchen Zusammenhang es zwischen dem Brand eines Mobilfunkmastes in Mammendorf am frühen Samstagmorgen und einer Anti-Mobilfunk-Parole am dortigen Bahnhof gibt, weiß die Polizei noch nicht. Aber nach allem, was die Ermittler bis jetzt in Erfahrung gebracht haben, steht fest: ein technischer Defekt ist auszuschließen, alle Indizien deuten auf Brandstiftung hin.

Am Dienstag soll ein Brandermittler der Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck Spuren sichern, damit im Labor des Landeskriminalamtes herausgefunden werden kann, welchen sogenannten Brandbeschleuniger der oder die Täter verwendet haben.

 

Fast fünf Stunden ist die Feuerwehr im Einsatz

"Wir werden verstrahlt Mobilfunk macht krank!" steht an der Schallschutzwand am Bahnhof Mammendorf, und dieses anscheinend frische Graffito sieht die Polizei im Zusammenhang mit dem Brand des 35 hohen Mastes auf einem Grundstück der Gemeinde an der Aicher Straße. Eine Anwohnerin hatte am Samstag gegen 3 Uhr den Brand bemerkt und den Notruf gewählt.

Die Feuerwehr Mammendorf rückte laut ihrem Einsatzbericht um 3.16 Uhr aus, um dann in einem fast fünfstündigen Einsatz den in Brand stehenden Mast zu löschen. Nur durch den schnellen Einsatz sei es möglich gewesen, dass der Mast nicht vollständig abgebrannt sei, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt mit. Der Schaden betrage immerhin 150 000 Euro, weil alle Außenanlagen und die Kabel zerstört worden seien.

Die Polizei veranlasste auch, dass ein Statiker den Turm prüfte. Denn durch das Feuer waren Teile des Betonsockels abgeplatzt, und so wurde die Standfähigkeit in Frage gestellt. Der Techniker stellte aber fest, dass der Mast nicht einsturzgefährdet sei. Lediglich eine Aufstiegsleiter drohte abzubrechen, weshalb die Feuerwehr Mammendorf von ihrer Drehleiter aus die Leiter entfernte.

Ob und wie die Brandstiftung und die frische Schmiererei am Bahnhof zusammenhängen, wird von der Kripo jetzt untersucht. Die Polizei ist bei ihren Ermittlungen auf die Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen und hat um Hinweise gebeten. Wer am Samstagmorgen gegen 3 Uhr entweder auf dem Grundstück nahe dem Kreisverkehr an der B 2/Aicher Straße oder am Bahnhof Verdächtiges bemerkt hat, möge sich an die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck unter der Telefonnummer - wenden.