Berlin – Die Kontakte zur rechtsextremen Identitären Bewegung werden für die Jugendorganisation der Berliner AfD langsam zum Problem.
Denn zum wiederholten Mal fällt ein Mitglied der Jungen Alternativen (JA) durch große Nähe zur Identitären Bewegung auf. Diesmal ist es das Vorstandsmitglied Kai Laubach. Er betreibt auf der Online-Plattform "Spreadshirt" einen T-Shirt-Shop, in dem er ausgerechnet Mode anbietet, deren Symbolik eindeutig der Identitären Bewegung zuzurechnen ist, wie die Zeit berichtet.
Die Shirts und ihre Aufdrucke sind strafrechtlich nicht relevant, gehören aber zum Erscheinungsbild der neuen Rechten in Deutschland. Dabei handelt es sich um das Modelabel "Deutsches Gewand", immer wieder fällt in diesem Zusammenhang bei den Rechten sehr beliebte Begriff der Reconquista. Der bezieht sich auf die Rückeroberung Spaniens von den muslimischen Mauren im 15. Jahrhundert, und wird im entsprechenden Kontext auf Deutschland in der Gegenwart übertragen.
Auf der Facebookseite von Deutsches Gewand werden auch ganz offen die Aktionen und Parolen der IB beworben.
Fragwürdig in diesem Zusammenhang ist, dass sich Junge Alternative bereits im Juli 2016 von der unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehenden Identitären Bewegung distanziert hatte. Die damaligen Bundesvorsitzenden Sven Tritschler und Markus Frohnmaier erklärten damals, dass keine neuen Mitglieder aufgenommen werden, die sich zuvor bei der IB bestätigt haben. Außerdem missbilligen sie den Besuch von IB-Demonstrationen und Veranstaltungen.
Bei den Berlinern scheint das aber nicht so gut anzukommen.
Hier ist die Verstrickung zwischen Junger Alternative und IB offenbar ungebrochen groß. So war erst vor einer Woche der Schatzmeister, Jannik Brämer, der Berliner JA bei einer Aktion der IB aufgefallen. Er hatte mit einem Transporter einen Polizisten fast angefahren. Daraufhin war ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet worden und er war von all seinen Ämtern zurückgetreten