Antifa sorgt für reichlich Diskussion auf dem Marktplatz – und das gänzlich friedlich

Erstveröffentlicht: 
14.05.2017

Das Offene Antifaschistische Treffen VS (OATVS, „Antifa“) hat in Triberg einen Infostand gegen die AfD angeboten. Einen aktuellen Anlass gab es zwar nicht (mehr), aber Bürgermeister Gasllus Strobel bot ersatzweise genug Angriffsfläche.

 

Ursprünglicher Anlass für die Aktion war die im Kurhaus geplante Aufstellungsversammlung der Alternative für Deutschland (AfD). Die Partei hatte zwar abgesagt, die Antifa kam aber trotzdem. Anlass dürften mit Äußerungen des Bürgermeisters Gallus Strobel gewesen sein. Dieser hatte gesagt: „Wenn die kriminellen Antifa-Leute nicht nach Triberg kommen, dann bin ich sicher nicht böse.“

Das Zitat griffen die Aktivisten auf. Ihr Banner verkündetet auf dem Marktplatz: „Hier ist die kriminelle Antifa“. Zwischen Marktständen und Touristenschwärmen verteilten die OATVS-Mitglieder Infomaterialien, bedruckte Taschen und T-Shirts. Im Vordergrund stand aber der Protest gegen die AfD. „Wir wollen mit Überzeugung gegen die völkische Meinungsmache stehen“, erläuterte eine Frau, warum der Infostand nicht abgesagt wurde. Die AfD versuche jene „zu fangen, die am Rande der Gesellschaft stehen“. Die Partei sei „absolut unsozial“. Das Auftreten der Antifaschisten sorgte für Aufsehen im beschaulichen Triberg.

Einige Bürger ließen sich auf Diskussionen ein und blickten neugierig auf das Infomaterial. Sie äußerten jedoch auch harsche Kritik an jenen Tätern, die ihren Protest gegen die AfD-Veranstaltung mit Schmierereien am Kurhaus und dem Bahnhof zum Ausdruck brachten. „Wer hat das denn gemacht? Das ist kriminell“, zog ein Mann eine Verbindung von den bislang unbekannten Schmierern zur Antifa. Dieser Protest sei „mutwillige Zerstörung, dabei waren die Gemeinderäte doch gegen die Veranstaltung“. Abgesehen von den durchaus lautstarken Diskussionen blieb es rund um den Infostand ruhig.