Klassenkampf kennt keine Grenzen! Arbeitskämpfe von Migrant*innen in der FAU Berlin

sabotage

An event in the run-up to the international action day on 1st May on work and migration. With workers of the FAU Berlin. In English. /// Eine Veranstaltung im Vorfeld des internationalen Aktionstags zum Thema Arbeit und Migration am 1. Mai. Mit Arbeiter*innen aus der FAU Berlin. Auf Englisch.

 

Detailed description in German below

++++ on the following day (Saturday, 29th April),  2pm: Demonstration in front of the Mall of Shame at Leipziger Platz++++

In the stylish shopping mall „Mall of Berlin“, the university research project „Rural Futures“, the upper-class tourist restaurant „Barist“, the alternative vegan pizzeria „Sfizy Veg“ or at „European Business Academy“, a provider of German language courses for refugees: Again and again we find migrant workers being openly exploited, threatened, their wages not paid and their basic rights ignored. Some of them got organized in den FAU to fight these machinations collectively – and succesfully. Today, on Workers Memorial Day, we want to give a report on these labour conflicts and discuss about what they have in common: What is special about injustice against migrant workers? How does it express forms of racism? Do those conflicts include a concrete struggle against the shift to the right and against a racist migration politics that forces people into bad working conditions? And: How to handle this practice in future disputes? The event will be in English.

Here's the link to the international call for action on 1st of May on work and migration: Arbeitskampf kennt keine Grenzen!

 

Place: FAU-Gewerkschaftslokal, Grüntaler Straße 24, Berlin-Gesundbrunnen

Beginn: 19h

 

++++ am auf die Veranstaltung folgenden Tag, Samstag 29.4., 14:00 Uhr: Kundgebung vor der Mall of Shame am Leipziger Platz +++++

 

Ob im exklusiven Einkaufszentrum „Mall of Berlin“, im universitären Forschungsprojekt „Rural Futures“, im gehobenen Touri-Restaurant „Barist“, beim Anbieter von Deutschkursen für Geflüchtete „European Business Academy“ oder auch in der links angehauchten Vegan-Pizzeria „Sfizy Veg“ – immer wieder sind es Migrant*innen, die an ihrem Arbeitsplatz unverhohlen ausgebeutet und bedroht werden, denen der Lohn geklaut wird oder denen grundlegende Arbeitsrechte verwehrt werden – und die sich in der FAU organisieren, um sich kollektiv und erfolgreich gegen solche Machenschaften zu wehren.

Die Lohnarbeit migrantischer Arbeiter*innen in Europa ist oft unterbezahlt, illegalisiert, gefährlich für Leib und Seele und in besonders krassen Fällen als Folge von Menschenhandel schlicht und einfach moderne Sklaverei. Oft arbeiten Migrant*innen in Branchen, die gewerkschaftlich nur schwierig zu organisieren sind. Oft erschweren das Fehlen von Verträgen, soziale Spaltungen, Unsichtbarmachung oder ein ungesicherter Aufenthaltsstatus eine kollektive Organisierung. In Italien führte das pervertierte Zusammenspiel von rassistischer Ausgrenzung, kapitalistischer Ausbeutung und Union Busting im September 2016 zu einem Mord an einem migrantischen Logistik-Arbeiter, der es wagte, sich gemeinsam mit Kolleg*innen gegen schlechte Arbeitsverhältnisse zu wehren. Er wurde beim Streikposten am Werkstor absichtlich überfahren. Gerade am heutigen Workers' Memorial Day, der weltweit aller Lohnarbeiter*innen gedenkt, die aufgrund von Arbeit getötet, verstümmelt oder verletzt wurden oder erkrankt sind, lohnt es, darüber nachzudenken, was wir solchen Zuständen entgegensetzen können.

Anstatt den sozialen Spaltungen nachzugehen, die nur den Kapitalismus am Leben erhalten, uns Lohnarbeiter*innen aber gegeneinander ausspielen wollen und an unserer Existenz kratzen, müssen wir solidarisch Widerstand leisten und gegen rassistisch legitimierte Ausbeutung kämpfen – in basisdemokratischen, kämpferischen und verlässlichen Strukturen. Das kann auch ein Beitrag sein, antirassistischer Politik, die sich in letzter Zeit an den Mauern der Festung Europa die Zähne auszubeißen scheint und Bauchschmerzen vom faschistischen Mainstream bekommt, eine konkrete Gestalt an einem konkreten Ort – dem Arbeitsplatz – zu geben. Der Beitrag der Basisgewerkschaft FAU Berlin: der Arbeitskampf.

Wir wollen über unsere Arbeitskämpfe berichten und diskutieren, was sie verbindet: Was ist das Besondere am Unrecht gegen migrantische Arbeiter*innen? Drückt sich auch in diesen Fällen Rassismus aus? Sind auch diese Arbeitskämpfe konkret greifbare Kämpfe gegen den Rechtsruck und gegen eine rassistische Migrationspolitik, die Menschen in schlechte Arbeitsverhältnisse treibt? Und: Wie weiter mit dieser Praxis?

Die Veranstaltung wird auf Englisch abgehalten.

Hier geht's zum internationalen Aufruf zum Aktionstag am 1. Mai zum Thema Arbeit und Migration: Arbeitskampf kennt keine Grenzen!

 

Ort: FAU-Gewerkschaftslokal, Grüntaler Straße 24, Berlin-Gesundbrunnen