Nach einem schweren Unfall in Cottbus, bei dem eine ägyptische Gaststudentin so schwer verletzt wurde, dass sie Tage später starb, erhebt eine Zeugin schwere Vorwürfe gegen den angeblich aus Dresden stammenden Unfallfahrer und seine Mitfahrer. Sie sollen das Opfer mit ausländerfeindlichen Parolen verhöhnt haben, während andere Erste Hilfe leisteten.
Nach einem schweren Unfall in Cottbus, bei dem eine ägyptische Gaststudentin so schwer verletzt wurde, dass sie Tage später im Krankenhaus starb, erhebt eine Augenzeugin schwere Vorwürfe gegen den angeblich aus Dresden stammenden Unfallfahrer und seine Mitfahrer. Sie sollen das Opfer mit ausländerfeindlichen Parolen verhöhnt haben, während ihre Freunde am Unfallort Erste Hilfe leisteten.
Die Polizei wusste nach eigener Aussage noch nichts von den Vorwürfen der Augenzeugin, die die Cottbusser Abiturientin in einem am Dienstag erschienen Beitrag der Lausitzer Rundschau erhoben hatte. Man werde sich mit der Zeugin in Verbindung setzen und ihre Aussage aufnehmen, sagte ein Sprecher auf DNN-Anfrage. Wenn sich die Dinge so zugetragen haben, wie von der Abiturientin behauptet, müsse man ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung und Volksverhetzung prüfen. Das müsste sich dann aber vor allem gegen die Mitfahrer richten. Der Unfallfahrer, ein 20-Jähriger, von dem die Polizei lediglich die Herkunft aus Sachsen bestätigen will, soll sich nach Aussage der Zeugin eher passiv am Unfallort verhalten haben.
Nicht so die Mitfahrer. Sie sollen aus dem Auto gestiegen sein, nachdem es in der Nacht auf Ostersonnabend zum Zusammenstoß mit der vor der Cottbusser Stadthalle auf die Straße getretenen 22-Jährigen gekommen war. Sie sollen Sätze gesagt haben wie: „Mir ist klar, dass es bei Euch keine Straßen gibt, aber in Deutschland muss man eben auf die Straße gucken.“ Oder: „Verpisst Euch doch einfach wieder in Euer Land, dann werdet Ihr auch nicht angefahren – Scheißasylanten.“ Dann sollen alle gelacht haben, während die Ersthelfer und Rettungskräfte um das Leben der jungen Ägypterin kämpften.
Die Namen der Mitfahrer hat die Polizei offenbar bereits aufgenommen. Ein Sprecher kann jedenfalls versichern, dass sie nicht aus Sachsen stammen. Die Untersuchungen zum Unfallhergang dauern noch an. Das Unglück geschah in einer Tempo-30-Zone, die Staatsanwaltschaft prüft, ob sich der 20-jährige Fahrer wegen Körperverletzung verantworten muss. Alkohol hatte er nach einem Test keinen im Blut. Die Gaststudentin verstarb am 18. April in einem Krankenhaus und wurde bereits nach Ägypten überführt, wo sie nach muslimischen Ritus beerdigt wurde.