Parteibüro der Linken im Leipziger Süden beschossen

Erstveröffentlicht: 
31.03.2017

Unbekannte haben ein Büro der Leipziger Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (Linke) beschossen. Der Vorfall ereignete sich in der Nacht. Ein politisch motivierter Hintergrund sei nicht auzuschließen.

 

Leipzig. Aufregung auf der Bornaischen Straße im Leipziger Süden: In der Nacht zu Freitag haben Unbekannte Schüsse auf ein Büro der Linkspartei abgefeuert. Laut Operativem Abwehrzentrum (OAZ) und Staatsanwatschaft Leipzig beschädigte ein Schuss eine Sicherheitsglasscheibe. Wie Landtagsabgeordnete Juliane Nagel am Morgen auf Anfrage von LVZ.de sagte, habe ein Projektil in der Scheibe des Linxxnet in Connewitz gesteckt.

 

Verletzt wurde bei dem Vorfall offenbar niemand. „Es ist zum Glück nichts passiert, es war niemand vor Ort“, so Nagel. Am Morgen waren die Beamten mit der Spurensicherungen beschäftigt. Mehrere Einsatzkräfte waren vor Ort, sperrten den Zugang zum Parteibüro ab.

 

Die genauen Umstände der Tat sind noch unklar. Ein "politisch motivierter Hintergrund" sei nach derzeitigem Stand nicht auszuschließen, so die Behörden. Die Beamten suchen nach dem Täter oder den Tätern. Staatsanwaltschaft und OAZ teilten mit, dass "die Ermittlungen wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und des Verstoßes gegen das Waffengesetz aufgenommen" wurden. 

 

OBM Jung geschockt


Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) reagierte schockiert auf den Angriff. „Mit dem Beginn von Pegida erleben wir auch in Leipzig eine deutliche Verschärfung der Auseinandersetzung, ausgehend bei den extremen politischen Rändern. Immer öfter folgen den Worten auch Taten", so Jung. "Gewalt kann und darf aber kein Mittel der Auseinandersetzung sein."

 

Darüber hinaus habe er großes Vertrauen in Arbeit des OAZs. "Aber diese Arbeit braucht auch staatliche Ressourcen, an denen man nicht sparen darf“, hieß es vom OBM.

 

Nagels Büro - das Linxxnet, wo auch linke Projekte ein Domizil haben - war wiederholt Zielscheibe von Angriffen. Erst vor wenigen Tagen war die Schaufensterscheibe durch einen gezielten Steinwurf auf ein Unterstützerplakat für Flüchtlinge zerstört worden. "Wir lassen uns nicht einschüchtern", so die Landtagsabgeordnete.