GRUSEL-GESTÄNDNIS IM ERFURTER FOLTERPROZESS

Erstveröffentlicht: 
25.03.2017

Diese Männer quälten einen Behinderten

 

Erfurt – Sven W. (32) überlebte nur, weil er sich tot stellte. Jetzt begegnete der geistig behinderte Mann seinen Peinigern im Landgericht Erfurt wieder.


Dort sind Tino H. (31) und Michael K. (33) wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung angeklagt.

 

Freitag legte Tino H. vor dem Richter ein Gruselgeständnis ab. Er beschrieb die dramatischen Minuten, in denen Sven W. in einem leer stehenden Markt am Roten Berg fast zu Tode gequält wurde.


Tino H.: „Wir haben ihn an diesem Tag zufällig gesehen, mit in diese Halle genommen.“ Ihr Motiv: Angeblich sollte Sven W. auf einem Spielplatz Kinder belästigt haben.

 

„Ich habe ihm dreimal mit der Faust ins Gesicht geschlagen, seine Arme nach oben gehalten“, sagte Tino H. weiter aus. Sein Kumpan Michael K. soll dem Opfer dann dreimal mit einer Holzlatte in den Bauch geschlagen haben.


Tino H.: „Er hat ihn dann auch mit einer abgebrochenen Flasche in den Hals gestochen, zu Boden getreten.“ Und weiter: „Wir nahmen ein Kabel, legten es dem Sven um den Hals. Jeder von uns hat an einer Seite gezogen, bis er nur noch röchelte. Dann wurde mir die Sache zu heiß und ich bin abgehauen.“


Michael H. soll dann noch einmal kräftig zugezogen haben, bis er glaubte, sein Opfer sei tot. Er ist deshalb wegen versuchten Mordes angeklagt, soll am nächsten Prozesstag aussagen.

 

Sven W. zu BILD: „Ich hatte fürchterliche Angst, dass ich sterbe.“


Der Prozess geht am 31. März weiter.