Hamburger Polizeiwagen abgebrannt

In Hamburg-Altona geht in der Nacht zu Freitag ein Kleinbus der Polizei in Flammen auf. Der Wagen gehört zu jenen Fahrzeugen, die zum Schutz von Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) bereitstehen.
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Erstveröffentlicht: 
17.03.2017

In der Nacht haben in Hamburg zwei Fahrzeuge gebrannt. Im Stadtteil Altona ging ein Mercedes Sprinter der Hamburger Polizei in Flammen auf. Der Wagen gehört zu jenen Fahrzeugen, die zum Schutz von Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) bereitstehen. "Der Wagen wird ständig zum Objektschutz für den Bürgermeister eingesetzt", sagte ein Polizeisprecher. 14 Streifenwagen waren bei der zunächst erfolglosen Fahndung nach den Tätern im Einsatz. Bei dem Brand um kurz nach 3 Uhr sei niemand verletzt worden. Die Polizei sucht nach Zeugen. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

 

Polizisten hörten lauten Knall

Beamte der Bereitschaftspolizei, die im Rahmen des Objektschutzes eingesetzt waren, hatten zuvor einen lauten Knall gehört, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Wenig später hätten sie festgestellt, dass ihr in der Schmarjestraße abgestellter Mannschaftswagen brannte. Das Fahrzeug sei komplett ausgebrannt.


Hotelgäste mussten evakuiert werden

Ein daneben geparktes Wohnmobil sowie die Fassade am Eingang eines angrenzenden Hotels seien durch die Hitzeentwicklung "erheblich beschädigt" worden, erklärte die Polizei. Die anwesenden Hotelgäste seien während der Löscharbeiten evakuiert und im Hinterhof des Hotels in Sicherheit gebracht worden.

Totalschaden bei Auto der Polizeigewerkschaft

Ein zweites Fahrzeug brannte kurz zuvor an der Hindenburgstraße in Hamburg-Winterhude völlig aus - in Sichtweite des Polizeipräsidiums: Der Mercedes Vito gehört der Gewerkschaft der Polizei und stand unmittelbar vor der Geschäftsstelle der Gewerkschaft. "Das ist ein Totalschaden", sagte der Polizeisprecher.


Gewerkschafter vermutet Brandstiftung

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Gerhard Kirsch, geht davon aus, dass es sich um Brandstiftung handelt. Er sprach gegenüber NDR Info von einem "feigen und hinterhältigen Anschlag". Die Tat sei "Ausdruck sinnloser Zerstörungswut". Auf seiner Facebook-Seite schrieb Kirsch: "Die Zerstörung dieses Fahrzeuges, mit dem wir bei so vielen Gelegenheiten bei den Kolleginnen und Kollegen ehrenamtlich vor Ort waren, macht uns betroffen."


Vorlauf zum G20-Gipfel?

Es sei nicht abwegig, die Brandstiftung auch vor dem Hintergrund des G20-Gipfels zu sehen, sagte Kirsch. "Das ist Spekulation, aber auch im vergangenen Jahr wurde vor dem OSZE-Treffen im Dezember in Hamburg der Carport eines Polizeiführers angezündet." Nach Informationen von NDR 90,3 rechnet die linke Szene im Juli mit bis zu 15.000 militanten Demonstranten aus ganz Europa, die nach Hamburg kommen. Ein Polizeisprecher wollte diese Zahl nicht kommentieren, man mache sich derzeit noch ein Bild von der Lage.

Autobrände im Kreis Herzogtum Lauenburg

Ebenfalls in der Nacht zu Freitag haben Unbekannte in Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) vier Autos angezündet. Nach Angaben der Polizei wurden dabei insgesamt mindestens acht Fahrzeuge beschädigt. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Brandstiftung die Ursache sei, sagte eine Sprecherin der Polizei. Die Taten passierten zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgens. Wie hoch der Schaden ist, steht noch nicht fest. Die Kriminalpolizei Bremen ermittelt.