Die Ermittlungen zum Tod des Verfassungsschutzinformanten "Corelli" sind erneut eingestellt worden. Ein Fremdverschulden sei ausgeschlossen, so die Ermittler. Der V-Mann starb demnach an Diabetes.
Die Ermittlungen zum mysteriösen Tod des V-Manns "Corelli" sind erneut eingestellt worden. Der 39-Jährige war im April 2014 tot in seiner Wohnung in Paderborn aufgefunden worden. Der Informant des Bundesverfassungsschutzes soll den Behörden den ersten Hinweis auf die Terrorgruppe NSU gegeben haben.
Wie die Staatsanwaltschaft Paderborn am Mittwoch mitteilte, halten die Ermittler ein Fremdverschulden am Tod des Mannes weiterhin für ausgeschlossen.
Die erneuten Ermittlungen waren eingeleitet worden, nachdem Zweifel an der Todesursache, einem nicht diagnostizierten Diabetes, aufgetaucht waren. Ein Mediziner hatte im Sommer 2016 im NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags angemerkt, dass auch die Verabreichung von drei speziellen Wirkstoffen den festgestellten Insulinmangel hätten auslösen können.
Die Staatsanwaltschaft betonte nun, mehreren Gutachten zufolge sei der Mann tatsächlich an einem diabetischen Schock gestorben. Demnach habe der V-Mann an Typ-1-Diabetes gelitten. Ihm sei kein krankmachendes Gift gespritzt worden, betonte die Staatsanwaltschaft.
Der SPIEGEL hatte berichtet, dass sich in der Affäre um den früheren V-Mann beim Bundesamt für Verfassungsschutz auf allen Ebenen etliche "Regelverstöße und Schwachstellen" offenbart haben.