Fegen, Demonstrieren, Barrikadenbau - So verrückt wird der 18. März in Leipzig

Erstveröffentlicht: 
09.03.2017

Leipzig - Cleverer Schachzug oder einfach nur Zufall? Just an dem Sonnabend, an dem 400 Rechte durch Connewitz marschieren wollen, ruft Leipzigs Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke) zum Großreinemachen auf. Motto: Den Dreck weg von unseren Straßen!

 

Am 18. März geht es in Leipzig gleich in mehrfacher Hinsicht um Müll. Während die Connewitzer Antifa bereits seit Tagen die Bewohner des Südens in Flugblättern auffordert, an dem besagten Sonnabend ihren Sperrmüll für den Barrikadenbau auf die Straße zu stellen, ruft Leipzigs Ordnungsdezernent die Messestädter auf, den Müll von Straßen und Plätzen zu beräumen. Wie in jedem Jahr findet an diesem Tag der große Leipziger Frühjahrsputz statt. Bereits ab kommenden Dienstag können sich die Bürger bei der Stadtverwaltung kostenlose Müllsäcke abholen.

 

Auch wenn die Termindoppelung Anderes erahnen lässt, will Rosenthal nicht zwingend in Connewitz Großreinemachen lassen. Als Hotspots der Putzaktion gab die Stadt diesmal den im Osten gelegenen Lene-Voigt-Park und das Areal um den Möckernschen Markt im Norden aus. Allerdings: Jeder Bürger kann beim sogenannten Ordnungstelefon der Stadt (0341/123-8888) weitere Schmuddelecken melden.

 

Wie TAG24 bereits vermeldete, werden fast zeitgleich rund 400 Rechtsextremisten im Süden der Stadt aufmarschieren. Die Partei "Die Rechte" hat für 13 bis 20 Uhr eine Demonstration durch Connewitz angemeldet. Das linke Spektrum der Stadt mobilisiert seit Tagen für den Gegenprotest. Die illegale Sperrmüllaktion ist dabei nur eine Form. Die Linken rufen die Leipziger auf, selbst auf die Straße zu gehen und so den Marsch der Rechtsextremisten zu ver- oder behindern. Gerne auch mit Besen in der Hand.

 

Die Polizei wird mit einem Großaufgebot vor Ort sein. Neben Wasserwerfern wurden auch die sächsische Reiterstaffel und Hubschrauberunterstützung angefordert.