Chemnitzer Innenstadt: Was machen die Menstruationsbinden an den Schaufenstern?

Foto: Swen Uhlig
Erstveröffentlicht: 
08.03.2017

Chemnitz. Unbekannte haben offenbar am Mittwoch in den frühen Morgenstunden Dutzende Menstruationsbinden an Fassaden und Schaufenstern in der Chemnitzer Innenstadt angeklebt. Darauf waren Botschaften zu lesen wie "Menstruation ist schmutzig. Aber die Sexualisierung des weiblichen Körpers nicht?" oder "Period blood is not impure, your thoughts are" ("Perioden-Blut ist nicht unrein, deine Gedanken sind es"). Noch kurz vor 10 Uhr waren die Hygieneartikel an der Postfiliale sowie am Juweliergeschäft an der Straße der Nationen, an der Galeria-Kaufhof sowie an den Marktplatz-Arkaden gegenüber dem Rathaus zu finden.

 

Dahinter steckt offenbar eine selbsternannte "Feministische Aktion". Wie die Gruppierung am Mittwoch via Pressemitteilung erklärte, habe man damit dagegen protestieren wollen, dass Tampons in Deutschland mit dem vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent besteuert werden, während zum Beispiel Kaviar oder Schnittblumen nur mit einem 7-Prozent-Satz belegt sind.

 

Außerdem soll mit der Aktion die "gesellschaftliche Tabuisierung weiblicher Körperbehaarung" kritisiert werden, hieß es in der Pressemittelung. "Viele meiner Freundinnen schämen sich für ihre Bein- und Achselhaare. Es wird von Frauen erwartet, immer perfekt rasiert zu sein", so ein Mitglied der Gruppierung. Mit der Aktion solle auch darauf aufmerksam gemacht werden, "dass die monatliche Menstruation ein völlig natürlicher Körpermechanismus ist und nichts, wofür sich eine Frau schämen müsste".