Nach Massenschlägerei unter Leipziger Schülern: Polizei setzt auf Prävention

Erstveröffentlicht: 
07.03.2017

Nach den Zwischenfällen im Umfeld der Lene-Voigt-Schule in Leipzig-Lößnig Mitte Januar wird sich die Polizei verstärkt um die Präventionsarbeit an der Einrichtung kümmern. Dies teilte Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) mit.

 

Leipzig. Wie berichtet, war es am 11. Januar zunächst auf dem Schulhof in der Willi-Bredel-Straße zu einer Rangelei zwischen einem deutschen Schüler und einem unbegleiteten minderjährigen Asylbewerber (UMA) gekommen. Der vergleichsweise banale Streit war offenbar Anlass für eine Massenschlägerei nach Schulschluss im Umfeld des Moritzhofes. Beteiligt waren rund zwanzig Teenager zwischen 15 und 17 Jahren – etwa zehn Deutsche und zehn UMA. „In den beiden darauf folgenden Tagen wurde der Polizeivollzugsdienst seitens der Schulleitung wiederholt über die Gefahr weiterer Auseinandersetzungen informiert“, so das Innenministerium. „Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung führte die Polizei gezielt Präsenzstreifen im Umfeld des Schulgeländes durch.“ So unterzogen Bürgerpolizisten und eine Streife des Reviers Südost hinter der Schule zwölf UMA Identitätsfeststellungen, sprachen Platzverweise aus.

 

Doch die Lage blieb angespannt. Wie das Innenministerium jetzt bestätigte, teilte die Schulleitung am Morgen des 16. Januar der Polizei mit, dass unter Schülern und Eltern des Gerücht kursiere, es stünde ein bewaffneter Überfall auf die Schule bevor. „Im Kontext der vorliegenden Lageinformationen kalkulierte der Polizeivollzugsdienst in der Gefahrenprognose gewalttätige Auseinandersetzungen unter Verwendung von Waffen beziehungsweise gefährlichen Gegenständen ein.“ Ab 6.40 Uhr waren Einsatzkräfte vor Ort, am Eingang zur Schule fanden Waffenkontrollen statt. Nach LVZ-Informationen wurden auch Passanten im Umfeld des Schulgeländes kontrolliert. Wie Innenminister Ulbig berichtete, stellten die Beamten am Einlass zur Schule zwei Tierabwehrsprays und ein Paar Schlagschutzhandschuhe sicher.

 

Die Ermittlungen im Zusammenhang mit zwei Strafanzeigen wegen des Verdachts einer gefährlichen Körperverletzung sowie Beleidigung dauern an. Ebenso wie die Bemühungen um


mehr Sicherheit: Noch Ende Januar beteiligte sich die Polizei an einer Gesprächsrunde mit Schülern – Thema: „Normen und Verhaltensweisen im Umgang miteinander und Grenzen des eigenen Handelns durch gesetzliche Regelungen.“

 

Von Frank Döring