Die AfD postete, dass die Medien eine „massive Reisewarnung“ für Schweden verschwiegen hätten. Nun meldete sich das Auswärtige Amt.
Es klang dramatisch, was der AfD-Landesverband Berlin am Sonntag um 8.51 Uhr auf seiner Facebook-Seite postete: "Schweden: Es gilt eine massive Reisewarnung, gültig seit dem 1. März. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, also der Behörde Sigmar Gabriels", stand dort zu lesen. Und weiter, eine angebliche Verschwörung der Presse witternd: "Komisch, dass wir darüber nichts in den Medien erfahren..."
Hintergrund des Postings sind Aussagen von US-Präsident Donald Trump vor wenigen Tagen. Dieser hatte in einer Rede von großen Problemen des skandinavischen Landes mit Migranten gesprochen und von einem angeblichen Anschlag in Schweden fabuliert, der sich dann allerdings als "Fake News" entpuppte. Trump ruderte dann auch prompt zurück und redete sich damit heraus, er habe sich mit seiner Aussage auf einen Beitrag des Senders "Fox News" bezogen.
Was hat es nun aber mit der angeblichen Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für Schweden auf sich? Die Antwort: gar nichts, wie Sigmar Gabriels Behörde am Montag in einem Tweet feststellte. Das AA dementierte unter dem Hashtag #FakeNews entschieden das AfD-Posting und hielt unter anderem fest, dass Schweden die Terrorwarnstufe 4 ('Hohe Gefahr") vielmehr im März 2016 auf die Stufe 3 ("Erhöhte Gefahr") herabgesetzt habe. Ein wenig süffisant schloss das Auswärtige Amt mit den Worten: "Tut uns leid, falls das weniger interessant klingt."