Durchschnittlich zehn Mal am Tag wurden im vergangenen Jahr Übergriffe auf Flüchtlinge oder Asylunterkünfte gemeldet. 560 Menschen wurden verletzt - darunter 43 Kinder.
Im vergangenen Jahr hat es einem Zeitungsbericht zufolge insgesamt 3533 Angriffe auf Flüchtlinge und Asylunterkünfte gegeben. Dies geht aus einer Auswertung der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Wochenende berichteten. Zudem gab es 217 Attacken gegen Hilfsorganisationen oder freiwillige Asyl-Helfer. Demnach wurden 2545 Angriffe auf Flüchtlinge außerhalb ihrer Unterkünfte gezählt. Hinzu kommen 988 Angriffe auf Flüchtlingsheime – 2015 hatte es 1031 gegeben. Im gesamten Jahr 2016 wurden bei diesen Delikten 560 Menschen verletzt, darunter 43 Kinder.
Die Linken-Innenpolitikerin Ulla Jelpke verurteilte die Gewalt gegen Flüchtlinge. 3500 Fälle von An- und Übergriffen im Zusammenhang mit geflüchteten Menschen seien nahezu zehn Taten am Tag. "Muss es erst Tote geben, bevor die rechten Gewalttaten als ein zentrales Problem der inneren Sicherheit eingestuft werden und ganz oben auf der Agenda der Innenpolitik stehen?" Jelpke forderte in den Funke Zeitungen, wenigstens die Bundesregierung müsse damit aufhören, "durch immer neue Gesetzesverschärfungen im Asylbereich weiter den Eindruck zu erwecken, Flüchtlinge seien eine Bedrohung".
Auch die Bundesregierung verurteilt in dem Papier die Gewalt gegen Flüchtlinge dem Bericht zufolge "aufs Schärfste". Unter anderem heißt es: "Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen sind und in Deutschland Schutz suchen, können zu Recht erwarten, dass sie sicher untergebracht sind." (Reuters)