Beim Vortrag über Rechtsextremismus: Neonazis vor der Tür

Erstveröffentlicht: 
23.02.2017

Die ersten Gäste waren zwei Polizisten. Weil eine Hand voll Neonazis den Besuchern des Vortrages von Rechtsextremismus-Experte Jan Nowak im evangelischen Gemeindezentrum aufgelauert hatte, haben die Beamten dort eingreifen müssen. Die Mitglieder des rechtsextremen "III. Weges", darunter der "Stützpunktleiter Ostbayern" Walter S., mussten auf der anderen Straßenseite bleiben, während im Gemeinderaum rund 40 Gäste den Vortrag von Journalist Nowak über die Strukturen und Ideologien rechtsextremer Gruppierungen, insbesondere in Ostbayern, aufmerksam verfolgten.

 

Eingeladen zu dieser Veranstaltung hatten die Gruppierung "Zukunft Viechtach" sowie der neu gegründete Jugendrat der Stadt. In seinen Ausführungen ging Nowak vor allem auf den in Ostbayern in letzter Zeit zunehmend präsenten III. Weg ein. Die Kleinstpartei habe sich nach ihrer Gründung im September 2013 gerade im bayerischen Raum stark ausgebreitet und expandiere gerade nach Ost- und Mitteldeutschland. Es sei davon auszugehen, dass sich der III. Weg – zwar nicht offiziell, aber faktisch – als Nachfolgeorganisation des verbotenen Freien Netzes Süd (FNS) formiert habe, schätzte der Referent die Entstehungsgeschichte der Gruppierung ein.