Zum Brandanschlag auf die Wormser Synagoge

Synagoge nach dem Brandanschlag

In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde ein Brandanschlag auf die Wormser Synagoge in der Judengasse verübt.

Die Außenmauern wurden an acht (8) Stellen mit Brandbeschleuniger angezündet. Außerdem wurde ein Brandsatz gegen ein Fenster im oberen Stockwerk geworfen, der jedoch nur die äußere Scheibe durchschlug und dann hängen blieb. Nur durch diesen glücklichen Umstand kam es zu keinem Brand im Inneren des Gebäudes, so dass die Feuerwehr die Brandherde schnell löschen konnte.
In der Nähe des Tatortes wurden acht (8) Bekennerschreiben mit den ungelenken Worten „Sobald ihr nicht den Palästinensern Ruhe gibt, geben wir euch keine Ruhe.“ gefunden. Die Authentizität dieser wird derzeit von der Staatsanwaltschaft geprüft.

 

Die zuletzt um sich greifende faschistische Szene in Worms und dem Umland, legt eine rechtsradikale Täterschaft durchaus nahe. Die zeitliche Nähe zur Neugründung des NPD-Kreisverbandes Worms am 9. Mai 2010, sowie zu den massiven Rekrutierungskampagnen der JN im Wormser Stadtgebiet (zuletzt am vergangenen Wochenende auf dem Mittelaltermarkt Spectaculum) ist frappierend und gibt – auch ganz unabhängig von dem Brandanschlag – Anlass zur Besorgnis.

 

Zugleich gibt es jedoch auch keinen Grund, einen islamistischen Hintergrund auszuschließen – eine Falle, in die auch wir anfangs getappt sind. Antisemitismus findet sich schließlich keineswegs nur in der deutschnationalen Ecke. Er ist für die meisten fundamentalen Islamisten konstituierend und auch in weiten Teilen der gutbürgerlich-deutschen Mehrheitsgesellschaft hoffähig.

 

Unabhängig davon, ob die konkreten Täter je gefunden werden, kann das für uns nur bedeuten, Antisemitismus überall aufzudecken und zu bekämpfen!

 

 

Artikel in der "Wormser Zeitung'

Artikel in der 'Jüdischen Allgemeine'

Interview mit Charlotte Knobloch