Internationaler Frauen*kampftag 2017 – Jetzt erst recht – Choose Feminism!
Gutes Wetter ... Seit über 100 Jahren gibt es den internationalen Frauen*kampftag, um
die Kämpfe von Frauen*, Lesben, Trans*- und Inter*-Personen (FLTI*)
sichtbar zu machen, ihre Unterdrückung zu verurteilen und internationale
Solidarität aufzuzeigen. In Europa wurde und wird für die Gleichheit
vor dem Gesetz, das Frauen*wahlrecht, den gleichen Zugang zu Bildung und
Beruf für alle, die Selbstbestimmung über den eigenen Körper und die
eigene Sexualität gestritten. Die Kämpfe müssen auf der politischen
Bühne genauso geführt werden, wie im Privaten oder auf dem Arbeitsplatz.
HARTE ZEITEN ...
Doch trotz all der Errungenschaften lässt sich die
ungleiche Verteilung von Ressourcen, Macht und Teilhabe weiterhin auch
zwischen den Geschlechtern ausmachen. Sexismus,
Verfügbarkeitsvorstellungen
(rape culture), Zweigeschlechtlichkeit und Heteronormativität sind
immer noch prägend für das alltägliche Leben. 2016 war darüber hinaus
aus feministischer Perspektive ein ziemlich hartes Jahr. Die sexuellen
Übergriffe in der Silvesternacht in Köln werden für rassistische
Debatten und die Verschärfung des Asylrechts instrumentalisieren. Die
Gender als Wahnsinn bezeichnende und rassistische AfD erhielt Einzug in
einige Parlamente der BRD. Die so genannte "Demo für alle" hetzte über
Sexualaufklärung, die Loslösung von starren Rollenbildern,
Homosexualität und die Vielfalt von (Geschlechts-)Identitäten.
Und der Fall Gina-Lisa Lohfink führte uns vor, warum es für so viele
Opfer von sexualisierter Gewalt besser scheint zu schweigen, als auf
Polizei, Justiz oder Gesellschaft zu zählen.
Widerlichster
Antifeminismus verbindet auch die Neue Rechte weltweit. In Polen greift
die reaktionäre PiS-Regierung das ohnehin schon restriktive Recht auf
Abtreibung an. Der Da'ish (der sog. IS) bedroht, verschleppt und
ermordet weiterhin FLTI*, Kinder und Männer*, die nicht in ihr
religiös-fanatisches Weltbild passen. In den USA spuckt der frisch
gewählte Präsident Trump auf Gleichberechtigung. In Russland gelten
leichte Schläge in der Familie nicht mehr als strafbar. Und während
dessen spricht der Darmstädter AfD-Bürgermeisterkandidat Frauen* die
Fähigkeiten zu wählen oder rational zu denken ab.
FÜR DEN FEMINISMUS STREITEN!
Doch überall stellen sich Menschen der rechten Hetze, dem konservativen
Backlash in den Weg. In Polen wird das Abtreibungsverbot durch den #CzarnyProtest
(schwarzer Protest) abgewandt. In Washington, London und der ganzen
Welt beteiligen sich Millionen am Women's March. Und zum 8. März werden
weltweit FLTI* in den Transnational Strike treten. Sie werden ihre
Reproduktions- oder Lohnarbeit niederlegen, Geschlechterrollen
abschütteln und sich gegen die Unterdrückung und Gewalt des Patriarchats
und des Neoliberalismus stellen.
Die Antworten auf die aktuelle
misogyne, rassistische, homo-, inter- und transfeindliche Hetze müssen
feministisch sein! Der Kampf um Gleichberechtigung und das schöne Leben
für alle war noch lange nicht fertig, deshalb gilt es jetzt erst recht:
In der Abscheulichkeit des Patriarchats das Richtige tun!
FRAUEN*KAMPFTAGDEMO AM 8. MÄRZ 2017 | 18 H |
LUISENPLATZ DARMSTADT