Heyho an alle, die sich irgendwann und irgendwie mal mit dem koZe (kollektives Zentrum, Hamburg) vertüdelt gefühlt haben,
eine Gruppe von Menschen aus dem koZe Plenum möchte die gemachten Erfahrungen und das aufgebaute Wissen des koZe sammeln, archivieren, nutzbar aufarbeiten und dabei möglichst Erfolge, Fehler und Probleme analysieren und aktuellen wie zukünftigen Projekten zur Verfügung stellen. Unser Anliegen ist möglichst viele Texte, Comics, schriftliche Interviews, Bilder, Anekdoten, Gedichte oder was euch noch einfällt zu sammeln und zu bündeln. Ziel des Ganzen ist eine Broschüre, die noch dieses Jahr erscheinen soll. Und dafür brauchen wir euch, denn das koZe war in seiner Nutzer_innenstruktur und den Perspektiven immer sehr heterogen.
Es gibt viele Anleitungen darüber, wie Häuser besetzt werden können, aber wie es dann weiter geht, welche Schwierigkeiten, interne und externe Konflikte auf uns zukommen, wenn die Bullen auch am 2. Tag noch nicht geräumt haben - darüber gibt es wenig. Lasst uns, das koZe, einen Teil dazu beitragen, um noch viele weitere coole Projekte zu ermöglichen, zu erhalten oder nicht bei 0 anfangen zu lassen.
Mitte Januar gab es bereits ein Treffen mit dem der Startschuss für das Projekt gegeben wurde. Rund 25 Menschen aus einem breiten Spektrum sowie aus den unterschiedlichen Phasen des koZes kamen. Zusammen schafften wir es, an einem Zeitstrahl zu ergänzen, was in den letzten Jahren rund ums koZe so passiert ist. In einer stillen Diskussion kamen bereits erste spannende Ergebnisse für die Broschüre zusammen. Außerdem wurden eine Liste von Fragen entwickelt, die die ehemaligen Nutzer*innen der koZe interessieren.
Erste Texte sind bereits bei indymedia erschienen, wir hoffen auf noch ganz, ganz viel mehr – von denen, die immer da waren und von denen, die nur mal vorbei geschaut haben ebenso. Die gesammelten Fragen (s.u.) könnt ihr als eine Art Leitfaden verstehen, den ihr befolgen könnt aber natürlich nicht müsst! Wenn das Loslegen schwer ist und ihr einen Anlass braucht, kommt zu einer unserer Schreibwerkstätten. Malt, schreibt, führt Interviews über das, was euch wichtig ist.
Redaktionsschluss ist am 15.3.2017.
Schickt uns die Beiträge an: koze-nachlassverwaltung@riseup.net oder bringt sie uns digital und anonym in unseren Briefkasten im Schwarzmarkt, Kleiner Schäferkamp 46, S Sternschanze / U Schlump. Gerne sollen die Texte kontrovers sein oder sich auf bereits erschienene Texte beziehen. So unterschiedlich wie die Nutzer*innen soll auch die Broschüre werden.
Wir freuen uns drauf.
Eure
koZe-Nachlassverwaltung
Emailadresse:
koze-nachlassverwaltung@riseup.net
Key: (auf
www.koze.in
und auf Keyservern
hochgeladen)
Key-Fingerabdruck:
2989 EED4 3F1B 61B5 1750 9675 08A1 5155 22E8 989E
Postadresse für Beiträge und
(Geld-)Spenden:
Infoladen Schwarzmarkt,
Kleiner Schäferkamp 46, 20357 Hamburg,
c/o kollektives Zentrum.
Fragen für eine koZe-Reflektion
Als Fragebogen und auch Leitfaden für Interviews und für Textproduktionen.
Beschreibe
das koZe aus deiner Perspektive!
Was
war die koZe für dich? (idealerweise oder tatsächlich?)
Was für eine Bedeutung hatte es? Was hast du darin gesucht und gefunden?
Hast
du etwas gelernt? Warum hast du das Projekt ggf. verlassen?
Wie
hat sich das Haus und die Nutzer_innen im Laufe der Zeit entwickelt?
Was war dein Anspruch an das Haus?
Wofür
brauchen wir soziale Zentren? Politische Einordnung
Was
können Orte wie das koZe für eine politische Funktion / Bedeutung
haben?
Wie müssen soziale Zentren gestaltet sein, um dies zu erfüllen?
Das
koZe in der Szene:
Wie
ist die koZe in anderen polit. Zusammenhängen aufgetreten? Wie wurde
sie gesehen?
Wann änderte sich was? warum?
Was
war gut?
Was das Beste am koZe?
Was ist schief gegangen? Was war der größte Knackpunkt?
Wie
war das Verhältnis von Hausplenum, selbstbestimmter Politik durch
Refugees &
WG?
Warum
hat das Refugee Welcome Center so wenig Resonanz gebracht?
Welche Position hatten welche Gruppen, z.B. Refugees, im koZe?
Kommunikation(sprobleme)
im sozialen Zentrum
Wie
haben die verschiedenen Kommunikationskanäle (Verteiler, Plenum,
Buschfunk,
Facebook,…) im koZe (miteinander) funktioniert?
Welche Probleme gab es bei der hausinternen Kommunikation?
Woran lagen diese Probleme, (wie/wie erfolgreich) wurde an ihnen gearbeitet?
Interne Kommunikation und Konfliktlösung
welche Methoden zum Umgang mit internen Konflikten gab es? waren diese sinnvoll?
Repräsentation
der Vielheiten &
Verschiedenheiten
der koZe-Nutzer_innen im Plenum &
in der Außenwirkung. Basisdemokratie vs. Macht &
Autorität von Gruppen/ Einzelpersonen?
Hast
du dich im Plenum repräsentiert gefühlt? (oder:
warst du aktiver Teil/konntest du deine Ideen einbringen?) Waren die
Nutzer_innen (oder
Gruppen) des koZe im Plenum repräsentiert?
Waren die Entscheidungsstrukturen transparent und zugänglich?
Wer hat über die Strategie entschieden?
Wie war das Verhältnis zu KuNaGe e.V. (Mieter des Erdgeschoss)?
Was für Hierarchien gab es, wie wurde damit umgegangen?
Strategie, das koZe zu erhalten war…
Wie
konnte das koZe durchgesetzt werden? Was war in deinen Augen
entscheidend?
Wie fandest du/ihr die Strategie im Umgang mit der
Stadt? Wie findest du/ihr sie rückblickend?
Wie war der Umgang
mit Repression und dem Druck durch die Behörden im Sommer 2015?
Weitere gesammelte Fragen vom Januartreffen: Wie kann undogmatische Vielfältigkeit unter einem Dach über einen längeren Zeitraum funktionieren?Wie schafft mensch eine bessere Verteilung aller Aufgaben, damit sich nicht immer wieder Einzelpersonen völlig aufarbeiten und ausgeschlissen aus dem Projekt ausscheiden? Braucht ein Haus/Gebäude einen Konsens (politisch/organisatorisch) um als soziales Zentrum zu agieren? Gab es / Wie funktionierten tatsächlich offenere Strukturen, die zur Mitarbeit / Eigeninitiative eingeladen haben? Offensiv/Defensiv → wann hat wer das Spielfeld bestimmt? Wie kann verhindert werden, dass Staat/Stadt/Cops die Ansage machen?