Zehn Veranstalter von Großereignissen haben städtische Fördermittel beantragt, alle zehn sollen bedacht werden. Aber nur für ein Ereignis will das Kulturamt die beantragte Summe ausreichen. Die anderen Veranstalter sollen Abstriche hinnehmen. Besonders arg trifft es den Christopher Street Day.
Dresden. Die gute Nachricht zuerst: Alle zehn Veranstalter von Großereignissen, die sich um städtische Fördermittel beworben haben, werden im Vorschlag der Kulturverwaltung von Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Die Linke) berücksichtigt. Die schlechte: Neun sollen deutlich weniger Geld als beantragt erhalten. Nur das Prohliser Herbstfest ist für einen Zuschuss von 2000 Euro vorgesehen – genau das, was die Veranstalter auch haben wollten.
35 000 Euro städtische Mittel stehen zur Verfügung, 66 407,22 Euro waren beantragt worden. In diesem Jahr können auch Veranstaltungen bedacht werden, die 2016 komplett leer ausgegangen waren. Damals hatte die Stadt den Evangelischen Posaunentag mit 9000 Euro gefördert. Dabei handelte es sich um eine einmalige Veranstaltung für Dresden, die Gelder können deshalb 2017 anderweitig verwendet werden.
Die Verwaltung hat die einzelnen Veranstaltungen nach den Kriterien überregionale Bedeutung, Tourismusförderung, Breitenwirksamkeit/Familienfreundlichkeit, Förderung regionaler Identität, Bereicherung im öffentlichen Raum und Kontinuität bewertet. Dabei wurden das Amt für Wirtschaftsförderung und der Eigenbetrieb Sportstätten mit einbezogen. Zwölf Punkte waren maximal möglich, das Elbhangfest wurde mit elf Punkten Klassenprimus. Es folgt das Dixilandfestival mit zehn Punkten. Sieben Punkte erreichten der Silvester auf dem Theaterplatz und das Hechtfest, sechs Punkte der Palais Sommer und das Dorffest zum Jubiläum 775 Jahre Wilschdorf. Fünf Punkte gingen an das Prohliser Herbstfest und das Kurzfilm-OpenAir, vier Punkte erhielten der Christopher Street Day und die Zschachwitzer Dorfmeile.
Der Punktbeste Elbhangfest soll dem Vorschlag zufolge wie im vergangenen Jahr 9000 Euro erhalten, die Veranstalter hatten 10 000 Euro beantragt. Für das Dixilandfestival sind 9500 Euro und damit 500 Euro mehr als 2016 vorgesehen, im Antrag standen 15 000 Euro. Die Veranstalter der Silvesterparty hatten sich 13 407,22 Euro erhofft und bekommen 10 407,22 Euro weniger, aber immerhin 3000 Euro mehr als 2016. Da hatte es keinen Cent gegeben.
Die Wilschdorfer Jubiläumsfeier soll 1000 Euro erhalten (3500 beantragt), die Dorfmeile in Zschachwitz 500 Euro (1000 Euro beantragt), das Hechtfest 2000 Euro (3000 Euro beantragt). Alle drei Veranstaltungen standen 2016 nicht auf der Liste. Genauso wie der Palais Sommer, dessen Veranstalter 10 000 Euro haben wollten und 3000 Euro bekommen sollen sowie das Herbstfest in Prohlis. Der Christopher Street Day hatte im vergangenen Jahr noch 3000 Euro erhalten, jetzt schlägt die Verwaltung eine Zuwendung von 1000 Euro vor. Das sind 2500 Euro weniger als beantragt.
Der Kulturausschuss des Stadtrats spricht das letzte Wort über die Vergabe der Mittel. Dabei sind Umschichtungen und auch Streichungen möglich. Die Debatte dazu wird Ende März beginnen.
Von Thomas Baumann-Hartwig