Angst vor Veränderungen in Leipzig-West Westwerk-Verwalter: Sublab-Kündigung war kein Rauswurf

Erstveröffentlicht: 
26.01.2017

Das Sublab kann unter Umständen weiter im Leipziger Westwerk bleiben. Wie der Verwalter der Immobilie am Donnerstag sagte, ging es bei der Kündigung des Altmietvertrages um die Schließung juristischer Lücken.

 

Leipzig.  Der Plagwitzer Computer- und Netzwerk-Verein Sublab kann sich offenbar doch Hoffnung auf einen Verbleib im Leipziger Westwerk machen. Wie Peter Sterzing, Verwalter des Kunst- und Kulturzentrums, am Donnerstag gegenüber LVZ.de erklärte, sei die Kündigung des Sublab-Mietvertrags kein zwingender Rauswurf gewesen. Vielmehr ging es angeblich um juristische Unzulänglichkeiten am Altvertrag, die durch ein neues Schriftstück geändert werden müssten. Weitere Gespräche sollen Optionen für einen Verbleib des Vereins im Westwerk ausloten.

 

„Das Sublab hatte bei uns bisher Räume mit insgesamt 240 Quadratmetern gemietet und sie zahlen dafür inklusive Nebenkosten nur 500 Euro“, so Sterzing. In den vergangenen Jahren sei mit dem Verein auch bereits mehrfach über notwendige Änderungen in der Vereinbarung gesprochen worden. „Vergangene Woche habe ich ihnen dann die Kündigung übermittelt, dabei aber auch erklärt, dass es nur rein formal um den Altmietvertrag geht. Denn wir müssen einen neuen Vertrag machen, der juristisch auch wasserdicht ist. Es geht heute nicht mehr, dass in einem Mietvertrag die Miete inklusive Nebenkosten festgelegt ist“, sagte der Westwerk-Verwalter.

 

Von einem Rauswurf der Netzwerker sei nie die Rede gewesen. „Ich sage es nochmal: Die Attraktivität des Westwerks besteht doch in der Vielfalt – dass wir Künstler, Vereine, Steuerberater, Handwerker, ja sogar einen Bootsbauer im Haus haben. Wir haben jetzt dank der Kündigungsfrist ein halbes Jahr Zeit, eine Alternative für das Sublab im Haus zu finden“, so Sterzing am Donnerstag.

 

Zudem wies der Verwalter daraufhin, dass es immer wieder notwendige Bauarbeiten und Sanierungen auf dem Gelände des früheren Industriearmaturenwerkes gegeben habe und geben werde. „Davon werden auch andere Mieter in Zukunft noch betroffen sein. Deshalb haben wir zum Teil ja auch bewusst nur kurze Mietverträge, um Dinge anpassen zu können“, so Sterzing.

 

Ein Sprecher des Sublab hatte am Mittwoch gegenüber LVZ.de erklärt, der Verein halte eine Mieterhöhung für ungerechtfertigt und habe einer Steigerung der Nebenkostenabschläge um 60 Prozent aufgrund von Formfehlern widersprochen. Anschließend sei dem Sublab die Mietvertragskündigung zugestellt worden.

 

 Der Verein war nicht der einzige Mieter im Westwerk, dem vergangene Woche Mieterhöhungen zugestellt wurden. Anfang dieser Woche wurde anonym ein Aufruf zur Demonstration gegen Veränderungen im Westwerk veröffentlicht. Verwalter Sterzing machten die geplanten Veränderungen dann öffentlich, bekräftigte aber auch, den bisherigen Charakter des Westwerks als vielseitiges Kunst- und Kulturzentrum beibehalten zu wollen.

 

Von Matthias Puppe


Internet: westwerk-leipzig.de, sublab.org, westenwehrtsich.noblogs.org