Dessau - Die Polizei in Dessau-Roßlau wird am Justizzentrum künftig verstärkt Streife fahren. Das hat Sachsen-Anhalts Justizministerium angekündigt. „Der Brandanschlag ist eine schwerwiegende Tat und spricht für eine hohe kriminelle Energie“, sagte Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU) auf MZ-Anfrage.
Im Laufe der Ermittlungen sollen die Angriffe genau analysiert werden. „Soweit sich aus diesen Analysen Schwachpunkte ergeben, werden diese in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt abgearbeitet.“
Seit 2012 wurde die Sicherheit im Haus hochgefahren
Allerdings gebe es aufgrund besonders spektakulärer Verfahren schon besondere Sicherheitstechnik im Haus: 2012 seien vier Kameras im Innenbereich installiert worden, 2014 seien drei weitere Kameras hinzugekommen. Ob diese auch den vom Brandanschlag betroffenen Hintereingang im Blick haben, dazu wurden keine Angaben gemacht.
Generell gilt: Der Anschlag auf Dessau ist von der Schwere her besonders. Brandstiftungen auf mehrere Justizdienststellen gleichzeitig habe es in den vergangenen Jahren nicht gegeben. Allerdings waren Justizbehörden im Land auch schon Ziel von Brandstiftungen und Sachbeschädigungen. Dies reicht von einem Angriff mit einem Molotow-Cocktail über das Zerstören von Gerichtsbriefkästen mit Pyrotechnik, Graffitischmierereien an Fassaden und Farbbeutelanwürfe bis zu Buntmetalldiebstählen von Dachrinnen und Blitzschutzanlagen.
Auf das Landgericht Dessau waren erst bei der Oury-Jalloh-Demo am 7. Januar Farbbeutel geworfen worden. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. (mz)