Zimmernot im Jobcenter nach Brandanschlag

Erstveröffentlicht: 
04.01.2017

Der Brandanschlag auf das Gebäude der Arbeitsagentur und des Jobcenters in Leipzig in der Silvesternacht war schwerwiegender als bisher angenommen. Wie das Jobcenter am Mittwoch mitteilte, mussten neben den direkt von dem Feuer beschädigten 20 Räumen weitere 66 Zimmer gesperrt werden. Betroffen sind Büros sowie Archiv- und Sozialräume.

 

Es könnte etwas in der Luft liegen

 

Hauptgrund der jetzigen Maßnahmen seien Bedenken wegen möglicher Schadstoffe in der Raumluft, sagte Jobcenter-Sprecher Ronny Schleicher MDR SACHSEN. Erst wenn die Luftreinheit garantiert werden könne, würden die Zimmer wieder für Mitarbeiter und Besucher freigegeben. Wegen der Sperrung müssen für rund 90 Mitarbeiter provisorische Arbeitsplätze eingerichtet werden. Dadurch wird der Betrieb im Jobcenter in den kommenden Tagen nur eingeschränkt laufen. Die Behörde bat die Kunden dafür um Verständnis.

 

Brandbeschleuniger statt Raketen gezündet

 

Die Polizei bestätigte mittlerweile offiziell, dass es sich bei dem Feuer um einen Brandanschlag handelte. Demnach hatten Unbekannte am 1. Januar kurz nach Mitternacht offenbar gezielt mindestens elf Fenster des Jobcenters im Leipziger Stadtteil Möckern eingeschlagen und Brandbeschleuniger ins Innere geworfen. Feuerwerkskörper wurden als Brandursache ausgeschlossen. Besonders stark beschädigt wurden fünf Büros, ein Lager und ein Sozialraum. Die Höhe des Gesamtschadens ist noch unklar. Der Staatsschutz ist für die Ermittlungen zuständig. Das Jobcenter war trotz der großen Beeinträchtigungen bereits am 2. Januar wieder geöffnet.