Der Bürgermeister von Sömmerda, Ralf Hauboldt, sieht in seiner Gemeinde keine rechtsextreme Szene. Die Auseinandersetzung zwischen Asylbewerbern und Deutschen nach einem Disco-Streit kann aus seiner Sicht nicht als fremdenfeindliche Hetzjagd bezeichnet werden. "Das ist weit hergeholt", sagte der Linken-Politiker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Hauboldt bestätigte zwar, dass es durch einen 19-Jährigen volksverhetzende Ausrufe gegeben habe. Dieser sei jedoch keiner Szene zuzuordnen. Es gebe keine Szene, die in dieser Richtung aktiv sei.
140 Asylbewerber derzeit in Sömmerda untergebracht
In der Nacht zum Sonntag war es aus bislang unbekannten Gründen in einer Disco zum Streit zwischen den alkoholisierten Männern beider Gruppen gekommen. Dabei wurden ein Iraker und zwei Serben mit Schlägen und Tritten attackiert (Thüringen24 berichtete). Eine Gruppe von etwa 15 Deutschen verfolgte die flüchtenden Asylbewerber anschließend weiter Richtung Busbahnhof und rief mehrfach volksverhetzende Parolen. Nun ermittelt das Landeskriminalamt zu dem Vorfall in Sömmerda.
In Sömmerda sind rund 140 Asylbewerber untergebracht. Es gebe ein gutes Miteinander von Einheimischen und Flüchtlingen. "Wir haben ein breites tolerantes Bündnis", sagte der Bürgermeister. Deswegen sei er perplex und angefressen, wenn solche Sachen passierten.