"Maria L. – ein weiteres Opfer der Willkommenskultur": Mit diesem Slogan hat der Freiburger Kreisverband der AfD zu einer Demo am Sonntag aufgerufen. Knapp 20 Personen folgten dem Aufruf, 300 kamen zur Gegendemonstration.
Eine "spontane Kundgebung gegen die Merkelsche Politik" sollte es
werden. Tatsächlich folgten dem Aufruf 15 bis 20 Menschen, die sich
gegen 16 Uhr am Georgsbrunnen vor dem Eiscafé Lazzarin auf dem
Münsterplatz trafen. Darunter befanden sich Volker Kempf aus Breisach,
der im Freiburger Wahlkreis für den Bundestag kandidiert, sowie Reimond
Hoffmann aus der March, der stellvertretender Bundesvorsitzender der
Jungen Alternative ist und im Wahlkreis Rottweil antritt. Die Gruppe
wurde von einer deutlich größeren Anzahl an Polizisten geschützt.
Gegen die AfD-Aktion protestierten rund 300 zumeist junge Menschen. Mit
dabei waren Vertreter verschiedener Parteien wie Julien Bender,
Vorsitzender der SPD, und Hartmut Hanke, Vorsitzender der FDP. Sie
skandierten "Freiburg braucht keine AfD" oder "Eure Kinder laufen bei
uns mit". Der Versuch von AfD-Funktionär Hoffmann, eine Rede zu halten,
ging im Lärm der Gegendemonstranten unter.
Zu einer Rangelei zwischen Polizei und Vertretern der Antifaschisten
(Antifa) kam es, als die AfD-Sympathisanten Richtung Hauptbahnhof
geleitet wurden. In der engen Eisenstraße drückte eine Handvoll
Antifa-Aktivisten ein Transparent gegen die Beamten, bis einer
dazwischen ging und offensichtlich Pfefferspray einsetzte.
Nachdem sich die AfD-Kundgebung aufgelöst hatte, zogen die
Gegendemonstranten durch die Innenstadt. Dabei kam es zu Verzögerungen
im Stadtbahnnetz.