„Menschen.Würdig“ Initiative lehnt Wohnsitzauflage für Flüchtlinge in Sachsen ab

Erstveröffentlicht: 
15.11.2016

Der Initiativkreis Menschen.Würdig spricht sich gegen eine Wohnsitzauflage für Flüchtlinge im Freistaat aus. Eine solche Regelung gefährde die Integration.

 

Der Initiativkreis Menschen.Würdig spricht sich gegen eine landesinterne Wohnsitzauflage für Flüchtlinge im Freistaat aus. Diese sei „ein ordnungspolitisches Zwangsinstrument und wird die Integration der Betroffenen sicher eher behindern als befördern“, so Kim Schönberg vom Initiativkreis in einer Mitteilung vom Dienstag.

 

Laut der Kampagne, die sich für menschenwürdiges Leben und Wohnen für Asylsuchende einsetzt, will Sachsen im November entscheiden, ob die Wohnsitzauflage auch innerhalb des Bundeslandes zum Einsatz kommt. Damit könnte Geflüchteten der Wohnsitz vorgeschrieben werden. Eine bundesweite Regelung rückwirkend für Flüchtlinge, die seit Anfang des Jahres Asyl in Deutschland beantragt haben, steht derzeit noch auf der Kippe.

 

Der Initiativkreis spricht von rund 400 anerkannten Flüchtlingen, die aus anderen Bundesländern nach Leipzig gezogen sind – und von der Regelung betroffen wären – und bezieht sich dabei auf eine Aussage von Sozialbürgermeister Thomas Fabian (SPD). Eine mögliche Aussetzung begrüßt Menschen.Würdig, fordert für den Freistaat aber gleichzeitig: „Statt repressiver Maßnahmen wie die Wohnsitzauflage braucht es endlich eine vorausschauende, soziale und antirassistische Politik“, so Kim Schönberg.