Er zeigte Polizisten dreimal den Hitlergruß

Erstveröffentlicht: 
12.10.2016

Bautzen - Das Amtsgericht Bautzen hat einen 31-Jährigen wegen mehrfachen Zeigens des Hitlergrußes zu einer Haftstrafe von zehn Monaten verurteilt. Der in Bautzen lebende Österreicher soll ins Gefängnis, weil er während der drei Taten unter Bewährung stand.

 

"Sie haben den Schuss nicht gehört", sagte Richter Dirk Hertle am Mittwoch zu dem gelernten Koch, der nach eigenen Angaben derzeit Flaschen in einem Getränkebetrieb sortiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

 

Der Angeklagte soll am 10. Januar 2015 bei einer Demonstration an einem Fenster gestanden und zwei Polizisten den Hitlergruß gezeigt haben. Ein drittes Mal wurde die Geste dokumentiert. 

 

Das Heben der rechten Handfläche sei kein Hitlergruß, wenn nicht zugleich "Heil Hitler" gerufen werde, argumentierte sein Verteidiger. Richter Hertle reagierte empört.

 

Er hatte den Angeklagten schon vor drei Jahren verurteilt, weil er ein verbotenes Tattoo auf dem Unterschenkel öffentlich gezeigt hatte. Auf die Frage, ob er das Keltenkreuz noch habe, gab der Mann an, dass er es wegmachen lassen wolle. 

 

Hertle verhängte sechs Monate pro Hitlergruß und summierte eine noch offene Geldstrafe wegen Sachbeschädigung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe ohne Bewährung.