Würde die Sachsen-CDU mit der AfD koalieren?

Erstveröffentlicht: 
06.10.2016

Dresden - Brechen in der Sachsen-CDU angesichts der Erfolge der AfD die Dämme? Jetzt hat Ex-Staatskanzlei-Chef und Europaabgeordneter Hermann Winkler (53, CDU) die AfD zum möglichen Koalitionspartner geadelt.

 

Die Partei liegt laut neuer Umfrage im Freistaat bei 21,5 Prozent. Sie könnte damit ihr Ergebnis bei der Landtagswahl 2014 (9,7 Prozent) mehr als verdoppeln. 

 

Das ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts INSA im Auftrag von "Bild“. Demnach könnten CDU und SPD aber ihre Koalition fortsetzen, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre.

 

Angesichts der AfD-Höhenflüge preschen nun CDU-Politiker vor. Nach der mittelsächsischen Abgeordneten Veronika Bellmann (55, CDU) hat sich nun auch Winkler für Koalitionen mit der AfD ausgesprochen.

 

"Wenn es eine bürgerliche Mehrheit gemeinsam mit der AfD gibt, sollten wir mit ihr koalieren. Sonst steuern wir auf eine linke Republik zu“, sagte Winkler der "Super Illu“. 

 

Alles rechts der CDU werde per se schlechtgemacht. Wenn die SPD Bündnisse mit den Linken eingehe, könne dies die CDU künftig auch mit der AfD.

 

Das sorgt für heftige Debatten in der Sachsen-CDU! Denn auch andere in der Partei denken so. Generalsekretär Michael Kretschmer (41, CDU) stellte klar: 

 

"Für die Sächsische Union kommt eine Zusammenarbeit nicht infrage. Die vergangenen Monate haben viele Belege für den spalterischen Geist der AfD geliefert. Die CDU grenzt nicht aus, sondern reicht die Hand.“

 

Auch der Koalitionspartner SPD zeigte sich entsetzt. Sachsens Grünen-Chef Jürgen Kasek (35): "Immer mehr bauen einzelne CDU-Abgeordnete in Sachsen den rechten Rand auf und merken nicht, dass dieser sie fressen wird.“

 

Die AfD selbst gab der CDU einen Korb. Sie sprach mit Blick auf Winkler von "Wendehälsen“, die erst gehen müssten ...