"Pegida ist eine Hass-Sekte"

Erstveröffentlicht: 
04.10.2016

Nach den Pöbeleien zum Tag der Deutschen Einheit hat der SPD-Politiker Martin Dulig Pegida als Hass-Sekte bezeichnet. Lutz Bachmann nannte er im Gespräch mit MDR AKTUELL einen Hass-Prediger. Allerdings sei die Mehrheit der Sachsen anständig, sagte er und forderte auf, denen, die Hass und Gewalt verbreiteten, nicht das Feld zu überlassen.

 

Der SPD-Politiker Martin Dulig hat Pegida als Hass-Sekte bezeichnet. Im Gespräch mit MDR AKTUELL sagte der stellvertretende sächsische Ministerpräsident und Wirtschaftsminister am Montagabend, Pegida habe heute seine Maske fallenlassen. Es handele sich um eine Hass-Sekte mit dem Hass-Prediger Lutz Bachmann an der Spitze. Dass Pegida eine Stimmung verbreite, die andere zu Gewalt verleite, dürfe man nicht zulassen. Die Mehrheit der Sachsen sei anständig.

 

Im Interview mit MDR AKTUELL sagte Dulig, es gebe einen großen Anteil von Menschen, die anscheinend gar nicht mehr reden, sondern nur noch pöbeln wollten. Diese Menschen könne man auch mit Dialogformaten nicht erreichen.

Mit Blick auf das, was in den vergangenen Jahren an Innovations- und Wirtschaftskraft in Sachsen entwickelt wurde, sagte er, man dürfe man nicht denen "das Feld überlassen, die hier mit Hass und Verachtung die Stimmung versauen und uns die Grundlage für die Zukunft wegnehmen." Alle sollten in Sachsen weiter gut und sicher leben können. 

 

Pfiffe und Pöbeleien zum Tag der Einheit


Gegendemonstranten, unter ihnen zahlreiche Anhänger des Pegida-Bündnisses, hatten am Tag der Einheit Bundespolitiker wie Angela Merkel und Joachim Gauck in Dresden ausgepfiffen und angepöbelt. Gäste der Feierlichkeiten mussten eine aufgebrachte Menge passieren.

Der Dresdner Politikwissenschaftler Werner Patzelt sieht diese Beschimpfungen gegen Politiker durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Patzelt sagte MDR SACHSEN, die Menschen müssten sich aber an kulturelle Spielregeln halten, nicht nur an Recht und Gesetz. Patzelt zufolge handelte die Polizei richtig, als sie nicht eingriff. Die Beamten seien keine Sittenpolizei, sagte er.