Hoher Sachschaden - Anschlag auf Büro von CDU-Politikerin Kudla in Leipzig

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla am Dienstagmorgen vor ihrem Büro in Leipzig-Gohlis.Quelle: Andre Kempner
Erstveröffentlicht: 
04.10.2016

Das Wahlkreis-Büro der umstrittenen CDU-Bundestagsabgeordneten Bettina Kudla in Gohlis ist von Unbekannten verwüstet worden. Es war nicht das erste Mal.

 

Leipzig. Auf das Wahlkreisbüro der umstrittenen CDU-Bundestagsabgeordneten Bettina Kudla ist erneut ein Anschlag verübt worden. Wie ein Sprecher der Polizei sagte, beschmierten Unbekannte in der Nacht zum Dienstag die Fassade in Leipzig-Gohlis mit einer teerähnlichen Flüssigkeit, warfen vier Fenster ein und verwüsteten das Büro. Anwohner informierten gegen 2 Uhr die Beamten.

 

Bereits Ende August war ein ähnlicher Anschlag auf ihr Büro verübt worden. Auf der Plattform „Linksunten.indymedia“ war zuvor ein Bekennerschreiben mit Kritik an Kudla und der Asylpolitik der CDU veröffentlicht worden. Auf ihrer Homepage veröffentlichte Kudla ein Foto, das den Schaden in ihrem Büro nach der Attacke Ende August zeigt.

 

Beim neuerlichen Anschlag liegen bislang keine Hinweise auf mögliche Täter oder Hintergründe vor. Laut Angaben der Polizei hatten Unbekannte bereits am Montagabend versucht, in das Büro der CDU-Politikerin einzubrechen. Beamte fanden Einbruchspuren an der Tür.

 

Kudla war zuletzt wegen fremdenfeindlicher Tweets in die Kritik geraten. Unter anderem hatte sie den nationalsozialistischen Begriff „Umvolkung“ verwendet. Mit Blick auf den starken Flüchtlingszuzug schrieb Kudla auf Twitter: „BK #Merkel streitet es ab, #Tauber träumt. Die #Umvolkung #Deutschlands hat längst begonnen. Handlungsbedarf besteht!“ Nach massiver Kritik auch aus den eigenen Reihen hatte sie den Tweet gelöscht.

 

Nach Medieninformationen droht der CDU-Abgeordnete ein Ausschluss aus der Fraktion. Laut Spiegel soll Kudla bei der nächsten Verfehlung ausgeschlossen werden. Das sei in der Fraktionsführung vereinbart worden, schreibt das Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf einen „hochrangigen CDU-Politiker“. Er wurde mit dem Satz zitiert: „Sie hat keinen Schuss mehr frei.“