Diskussionsveranstaltung: Globale Gerechtigkeit auch in der digitalen Welt

Bigdata

Diskussionsveranstaltung mit Aktivist*innen aus Tunesien, Indien und dem Kongo.

 

Lina Ben Mhenni (Tunesien) ist Bloggerin, war in der Rebellion in Tunesien aktiv und setzt sich kritisch mit den damaligen Erfahrungen der Massen-Mobilisierung über SocialMedia auseinander.


Yves Ndagano (Republik Kongo) war Kindersoldat im Kongo und wurde in Kinderarbeit in den Coltan-Minen von Nord-Kivu ausgenutzt. Heute engagiert er sich als Künstler gegen die Ausbeutungsverhältnissse im Kongo.


Anivar Aravind (Indien) ist Aktivist in der erfolgreichen indischen Widerstandsbewegung gegen facebook´s kostenlosen aber stark limitierten Internetzugang „free basics“.


Die drei Aktivist*innen setzen sich mit den Vor- und Nachteilen von Social Media auseinander, schildern ihre Erfolge im Widerstand gegen staatliche und wirtschaftliche Machtstellungen und berichten vom Kampf gegen die brutalen Ausbeutungsverhältnisse bei der Rohstoffgewinnung zur Herstellung von Smartphones und Laptops:


Wie war es möglich, dass eine Massenbewegung in Indien facebook's neokoloniales Schmalspurinternet „free Basics“ Anfang des Jahres zu Fall bringen konnte? Wie wehren sich diejenigen, die die Hauptlast unseres Smartphone-Hungers in den (Coltan-) Minen zur Gewinnung der seltenen Erden tragen müssen? Was waren die wirklich selbstermächtigenden Momente bei der Nutzung sozialer Medien in der Arabellion? Wie kann im Falle einer Abschaltung sämtlicher Kommunikationsnetze durch eine repressive Regierung agiert werden?


Im einst auf gleichberechtigte Teilhabe ausgerichteten Internet bestimmen mehr und mehr global agierende Konzerne den Zugang. Im vermeintlich freien Netz herrschen eine möglichst vollständige Erfassung und umfangreiche Manipulationsmethoden. Eine anonyme Nutzung durch Verschlüsselungstechniken ist zudem den staatlichen Behörden ein Dorn im Auge – erst jüngst wurde die Forderung nach einem Verbot des „Darknets“ wieder laut.


Wie kann eine emanzipatorische Nutzung von Internet und Social Media aussehen und wie eine Gegenwehr von unten gegen die Fremdbestimmung und Beherrschbarkeit durch digitale Technologien – transnational, kollektiv und ohne digitale Abstinenz? Sind smarte Technologien ohne globale Ausbeutungsverhältnisse überhaupt möglich?

 


Donnerstag, 6.10. um 20 Uhr im Centro Sociale, Sternstraße 2, Hamburg

Veranstaltung (französisch/englisch) mit Übersetzung auf deutsch

 

 

Weitere Veranstaltungen:
29.9., 19 Uhr, Festsaal Studierendenhaus Campus Bockenheim Frankfurt/Main
30.9., 19 Uhr, Alte Feuerwache, auf der Konferenz "Leben ist kein Algorithmus", Köln
05.10., 19 Uhr, Regenbogenfabrik, Lausitzerstraße 22, Berlin,

 

 

Veranstalter*in: Bundeskoordination Internationalismus (BUKO), Hamburg

Infos zur Konferenz in Köln: www.bigdata.blackblogs.org