CDU-WIRTSCHAFTSRAT FORDERT Weg mit allen Karl-Marx-Straßen!

Erstveröffentlicht: 
25.08.2016

Kommt jetzt eine Straßennamen-Schlacht in Sachsen und den anderen ostdeutschen Ländern?

 

Der Name des Kommunisten-Philosophen Karl Marx (1818–1883) soll runter von den Straßenschildern! Das fordert der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger (51).

 

„Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem politischen und wirtschaftlichen Bankrott der DDR wird es Zeit, sich von den Ersatzheiligen des Kommunismus im Straßenbild in den neuen Ländern zu trennen“, sagt Steiger zu BILD.


Rund 550 Mal ziert der Name des Gründungsvaters der kommunistischen Bewegung Straßenschilder im Osten des Landes.

 

Friedrich-Engels folgt mit 243 Straßen und Plätzen. Dazu kommen Rosa Luxemburg und Karl-Liebknecht.


Der Generalsekretär zu BILD: „Mir fehlt das Verständnis, dass in manchen Orten heute noch Hauptstraßen nach ihnen benannt sind. Nachdem mit der Deutschen Einheit neben der Freiheit auch das deutsche Erfolgsmodell Soziale Marktwirtschaft für blühende Landschaften gesorgt hat, müssten diese Straßen reihenweise nach Ludwig Erhard benannt werden.“

 

Auch Willy Brandt, der sich für die Deutsche Einheit stark machte, würde deutlich zu selten zu lesen sein.


In Leipzig gibt es den Karl-Marx-Platz im Ortsteil Lindenthal sowie die Karl-Marx-Straße im Ortsteil Wiederitzsch. Zum Vorstoß aus Berlin sagt Dr. Ruth Schmidt, Leiterin des Amtes für Statistik und Wahlen: „Die Stadt befasst sich nur mit vorhandenen Straßennamen, wenn es Bedarf, wie neue biografische Erkenntnisse, gibt.“

 

Und Dr. Jürgen Reiche (58), Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums in Leipzig erklärt: „Sich gezielt mit diesen Personen auseinander zu setzen und vor allen Dingen auch mit der eventuellen Instrumentalisierung ihrer Ideen durch das SED-Regime, halte ich für wichtig. Ihre Namen totzuschweigen halte ich aber für falsch. Allerdings dürfen sie nicht wahllos an jedem Dorfanger hängen.“ 


Ein Kritiker des Kapitalismus

 

Karl Marx wurde 1818 als Kind jüdischer Eltern in Trier geboren. Früh wandte er sich der Philosophie zu. Später emigrierte Marx nach London, wo sein Werk „Das Kapital“ entstand – bis heute die Bibel aller Kapitalismuskritiker. Immer wieder forderte Marx die Abschaffung der Klassengesellschaft (Kapitalisten/Proletariat).

 

Gemeinsam mit Friedrich Engels verfasste Marx das „Manifest der Kommunistischen Partei“. Auf 30 Seiten legten die Autoren hier ihre Weltanschauung dar, erklärten den Kommunismus als einzigen Weg zur Befreiung.