Dresden ist Sachsens Drogen-Hochburg

Erstveröffentlicht: 
15.08.2016

Dresden - Die Teufelsdroge Crystal hält Sachsen auch 2016 im Würgegriff, wie die neuesten offiziellen Zahlen zum 1. Halbjahr zeigen. Trauriger Spitzenreiter ist die Landeshauptstadt. Eine Übersicht.

 

"Durch die sächsische Polizei wurden im Zeitraum 1. Januar bis 1. Juli 2016 genau 3327,7 Gramm Crystal sichergestellt“, sagt Innenminister Markus Ulbig (52, CDU) - verteilt auf 442 Fälle. 

 

Das sind 3,3 Kilo. Wie viel "Stoff“ genau im Umlauf ist oder in illegalen Laboren und Lagern liegt, weiß aber niemand. Die sächsische Polizei ging unlängst von einer Menge im Tonnenbereich aus!

 

Dabei reichen bereits wenige Gramm, um zu töten oder dauerhaft süchtig zu machen. Kein Wunder, dass inzwischen rund 64 Prozent aller Drogenabhängigen, die in Sachsen stationär behandelt werden, crystalabhängig sind. "Crystal ist die vorherrschende Problemsubstanz“, heißt es aus dem Sozialministerium!

 

So vorherrschend, dass allein im zweiten Quartal 2016 fast 930 Strafanzeigen damit im Zusammenhang gestellt wurden, so Ulbig weiter. Davon 560 wegen Besitzes von Crystal. Die meisten Anzeigen kamen auf Dresden (125). Es folgen Leipzig (102) und der Erzgebirgskreis (100). 

 

Auf Platz vier liegt Görlitz (86), danach der Landkreis Mittelsachsen (81). Allein in Leipzig wurden bis Juli 24 Strafverfahren gegen Dealer eingeleitet, elf in Görlitz, jeweils acht in Dresden und Mittelsachsen.

 

Allein wegen der bekannten Mengen hat sich Sachsen als Drogenland in der Bundes-Statistik nach vorn katapultiert - je nach Zählung auf Platz eins oder zwei. Leider auch beim Alkohol: Hier rangieren wir an vierter Stelle.