Zunahme politisch motivierter Brandstiftung massiv: Höchststand seit 2011

Erstveröffentlicht: 
12.08.2016

Brennende Wagen in der Nacht: Unbekannte stecken auf Berliner Straßen immer wieder Autos an. Die Fälle nehmen zu.

 

Nachdem es im vergangenen Jahr weniger brennende Autos gegeben hatte, zählt die Polizei in diesem Jahr wieder mehr Fälle. Die Gesamtzahl aus dem Jahr 2015 wurde bereits jetzt übertroffen. Das sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Insbesondere die Anzahl politisch motivierter Brandstiftungen ist gestiegen. Die Täter werden oft in der linksextremen Szene vermutet.


213 brennende Autos in 2016

213 Mal wurde die Feuerwehr in diesem Jahr bereits zu brennenden Autos gerufen. Mindestens 64 dieser Fälle waren politisch motiviert. Damit ist die Zahl solcher Brandstiftungen an Autos bereits jetzt auf dem höchsten Stand seit 2011. Damals zählte die Polizei 92 Brandstiftungen mit politischem Hintergrund.


Streit um die Rigaer brachte neue Fälle von Brandstiftung

Die Täter werden oft in der linksextremen Szene vermutet. Nach der Räumung einiger Räume in der Rigaer Straße 94 durch ein großes Polizeiaufgebot im Juni, hatte die linksradikale Szene zu Zerstörungsaktionen als Vergeltung aufgerufen. Mehrfach hat es in den vergangenen Monaten auch Bekennerschreiben von Linksautonomen gegeben. Hintergrund war auch dabei meistens die umstrittene Teilräumung der «R94». Teilweise hinterließen die Täter auch Graffitis wie «Rigaer bleibt» und «R94», die einen Zusammenhang mit der Polizeiaktion in der Rigaer Straße nahelegten.

Die Zahl nicht-politisch motivierter Taten war in den vergangenen Jahren allerdings immer deutlich höher. Auch in diesem Jahr überwiegen die Fälle nicht-politisch motivierter Brandstiftungen deutlich. In 147 Fällen sah die Polizei keinen politische Hintergrund. Zwei Fälle seien noch ungeklärt, so der Polizeisprecher. Die Marke des Vorjahres wurde jedoch auch hier bereits überschritten. 2015 waren es 141 Fälle gewesen, sechs weniger als in diesem Jahr.