Weder schuldig noch unschuldig

Weder schuldig noch unschuldig

Aufruf für ein Treffen über die letzten repressiven Operationen des Schweizer Staates

Am 24ten Juni wurden nach einer wilden Demonstration 14 Gefährt*innen verhaftet. In den folgenden Tagen fanden Hausdurchsuchungen an den Orten, an denen die Leute gemeldet sind, statt. 7 von ihnen sind immer noch in Untersuchungshaft. Am 10ten Juli gab es 4 weitere Hausdurchsuchungen in Zürich und St. Gallen. Im Durchsuchungsbefehl wurde Brandstiftung an einem Funkmasten als Grund angegeben. Neben dem Sammeln von möglichen Beweisen wurde auch gezielt nach einer Person gesucht. Die Person wurde aber bis heute noch nicht gefunden.

 

Dies sind nur die letzten Ereignisse in einer Reihe von Repressionsfällen. Aufgrund der angeblichen Krisen in den letzten Jahren versuchten die europäischen Staaten vermehrt ihre Feinde oder was als solche verstanden wird, auf Grund “terroristischer Gefahr”  sowohl innerhalb wie auch ausserhalb ihrer Grenzen zu neutralisieren. Von diesem Prozess wird auch ein anarchistisches und militantes Umfeld nicht verschont bleiben.

Wir finden es wichtig über diese Veränderungen / Verschärfungen zu diskutieren, diese aber auch kritisch zu hinterfragen. Wir schlagen ein Treffen unter anarchistischen und anti-autoritären Gefährt*innen vor, um darüber weiter zu diskutieren. Dabei soll es nicht um das “Finden von technischen Lösungen” gehen, sich gegenseitig die Wunden zu lecken oder einen Schritt in die Defensive zu machen.

 

Dieses Treffen soll ein Versuch sein, gemeinsam die Situation zu analysieren, Informationen auszutauschen und uns gegenseitig zu stärken um zurückzuschlagen.

Wir glauben, dass es wichtig ist, entschlossen mit einer aktiven Praxis die Zerstörung dieser Gesellschaft weiter voranzutreiben. Der Staat versucht uns zu stoppen, uns zu vereinzeln, uns Angst zu machen, aber wir werden unsere Projekte und Kämpfe weiterführen.

Unsere Gefährt*innen im Knast und im Untergrund sind nicht alleine. Wir sind mit ihnen – Seite an Seite und führen die Praxis, für die sie angeklagt sind, weiter.

Einige Anarchist*innen

 

Zürich, 20.08.2016, 14 Uhr, Kernstr. 14