28. Juli 2016 - Eines der großen atompolitischen Themen derzeit ist die Frage, wer die Folgekosten der Atomkraft tragen muss: diejenigen, die über Jahrzehnte Milliarden damit verdient haben – oder die Bevölkerung. Seit bald zwei Jahren streitet .ausgestrahlt zusammen mit vielen AtomkraftgegnerInnen unter dem Motto „Wir zahlen nicht für Euren Müll“ dagegen, dass am Ende die Allgemeinheit für die Schäden haftet, die die AKW-Betreiber angerichtet haben.
Diesen Montag lief zum Thema in der ARD der halbstündige exzellent gemachte Film „Der große Atom-Deal“. Filmemacher Jan Schmitt aus der Monitor-Redaktion hat bei seinen Recherchen auch auf .ausgestrahlt-Informationen zurückgegriffen. Der Film ist absolut empfehlenswert, weil er die Zusammenhänge rund um die Atom-Finanzen schonungslos offenlegt. Schau ihn Dir an und empfehle ihn weiter.
Im Herbst soll gesetzlich geregelt werden, dass der Staat den Stromkonzernen große Teile des finanziellen Risikos abnimmt. Bitte sorge deshalb dafür, dass noch viele Menschen die Forderungen an die Bundesregierung hier unterzeichnen:
Brennelemente-Steuer: Schick einen Gruß
an die SPD!
Die SPD fordert seit Jahren – völlig zu Recht – die Brennelementesteuer zu verlängern. Jetzt muss sie aktiv werden und eine Gesetzesänderung auf den Weg bringen. Hilf mit, sie daran zu erinnern.
.ausgestrahlt hat Aktionspostkarten entworfen, die das SPD-Bekenntnis „#NeueGerechtigkeit“ spitz aufgreifen: eine an SPD-Chef Sigmar Gabriel und den SPD-Parteivorstand, eine an das Wahlkreisbüro der/des örtlichen SPD-Abgeordneten. Zum Auslegen und Verteilen oder für Veranstaltungen und Infostände kannst Du die Postkarten hier bestellen.
Das neue .ausgestrahlt-Magazin ist
erschienen
Nichts tun wird teuer: Sollte Ende des Jahres die Brennelementesteuer auslaufen, dann machen die AKW-Betreiber nochmal so große Gewinne, dass sogar Gelüste auf Laufzeitverlängerungen aufkommen könnten. Alle Hintergründe zum Streit um das Steuer-Aus für Atomkraftwerke und was Du dagegen tun kannst, findest Du im neuen gedruckten .ausgestrahlt-Magazin. Auf 24 Seiten geht es außerdem um das Ende der Atommüll-Kommission, lockere Schrauben in Philippsburg, den Widerstand gegen den belgischen Schrottmeiler in Tihange, der Stand der Atom-Debatte in der Slowakei und vieles mehr.
Brunsbüttel: Castor-Etikettenschwindel
Die Castor-Lagerhalle in Brunsbüttel hat seit letztem Jahr keine Genehmigung mehr, weil nicht nachgewiesen werden konnte, dass sie Flugzeugabstürzen standhält. Jetzt will Vattenfall dort trotzdem neuen Atommüll einlagern. Der grüne schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck hilft mit einem äußerst fragwürdigen juristischen Trick: Es werden zwar, was eigentlich höchstrichterlich verboten ist, weitere Castor-Behälter in die Halle gestellt, aber nicht mehr zur „Zwischenlagerung“, sondern zur „Bereitstellungslagerung“.
Habeck selbst sagt dazu im NDR: „Ich räume ein: das ist juristisch irgendwie merkwürdig alles. Das haben wir aber geprüft und es ist nicht offensichtlich illegal.“ Nicht offensichtlich! Aha!
Das sagt .ausgestrahlt dazu.
Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand
Die aktuelle Situation der Atomkraft weltweit erläutert kompetent und umfassend aus einer kritischen Perspektive der jährliche World Nuclear Industry Status Report.