Ein extremes Braunkohle-Abbau-Programm wird in Großbrittanien gestartet. Alleine in Schottland sollen 20 neue Tagebaue entstehen. Braunkohle ist der schmutzigste fossile Energieträger überhaupt. Deßhalb gibt es auch massiven Widerstand dagegen. Viele Monate und den gesamten Winter über gab es das Mainshill Solidarity Camp welches einen Wald besetzte der dem Tagebau weichen sollte. Fast täglich gingen Aktionen von ihm aus und die Räumung dauerte 5 Tage. Nun wurden innerhalb von zwei Wochen zwei neue Wälder besetzt, die für den Kohleabbau gerodet werden sollen.
Besetzung der Huntington Lane Tagebaufläche
Seit
der zweiten Märzwoche gibt es ein Camp auf der Huntington Lane
Tagebaufläche in Telford im Westen von England bei Birmingham. Es
handelt sich um ein knapp 100 Hektar großes lokales Naturschutzgebiet
mit altem Waldbestand. Der Tagebau der Firma UK Coal soll innerhalb von
drei Jahren 900.000t Kohle fördern und wird für mindestens 2.430.000t
CO2-Emissionen sorgen. Danach soll es wieder in Grünland verwandelt
werden.
"Wir glauben, dass Kohleverbrennung zur Stromerzeugung
eine antiquierte und überholte Technologie ist. Es ist hochgradig
ineffizient und verantwortlich für die Freisetzung großer Mengen an
Treibhausgasen in die Atmosphäre. Wenn die britische Regierung die
Ursachen des Klimawandels ernsthaft angehen würde, gäbe es keinen
Bedarf für die Schaffung solcher Gebiete wie Huntington Lane. Es ist
eine Tragödie, dass dieser schöne Ort in einem „Gebiet von
außerordentlicher natürlicher Schönheit“ (Area of Outstanding Natural
Beauty) wegen der Verfolgung dreckiger Kohleprojekte verloren gehen
wird." sagt eine Aktivistin.
Bei einem Spaziergang am 7. März
stellte sich heraus, dass schon viele Bäume gefällt wurden, was darauf
hinweist, dass weitere Arbeiten in Kürze bevorstehen könnten.
Auf ihrem Blog berichten die Aktivist_innen über den fortschreitenden Ausbau ihres Camps und schreiben, was sie noch brauchen:
defendhuntingtonlane.wordpress.com
Zudem gibt es eine Einladung zu einem Besprechungs- und Bauwochenende über Ostern im Camp.
Besetzung der Blair House Open Cast Coal Site
In
der Nacht vom 21. auf den 22. März besetzten Anti- Kohleabbau-
AktivistInnen erneut einen Wald der für einen Kohletagebau weichen
soll.
Die Blair House Open Cast Coal Site wurde in Solidarität mit
den AnwohnerInnen und als direkte Intervention gegen die
Umweltzerstörung die sie versursachen wird, besetzt. Vertragspartner
haben in den letzten Wochen bereits Bäume auf der Fläche gefällt. Um
das zu verhindern und UK-Caol’s Abbau-Pläne zu stoppen im Black Wood
Wildlife Gelände wurde hier nun ein Camp errichtet.
UK-Coal
hat die Erlaubniss bekommen 720,000 Tonnen Kohle abzubauen. Damit
werden die Einwände der AnwohnerInnen einfach übergangen. Es gab etwa
150 Einwändungen gegen den Abbau und keine Zustimmung.
Das
Gelände welches zerstört werden soll hat einen hohen ökologischen Wert
und ist die Heimat des Kammmolchs, eine europäische geschützte Art
sowie von Eichen, Birken, Orchideen, brütenden und überwinternden
Vögeln, Fledermäusen, Eichhörnchen und Hasen.
Etwa 2.11 Mio
Tonnen CO2 werden bei der Verbrennung der Kohle freigesetzt werden.
Zusätzliches beim Prozess des Abbaus. Neue Kohleminen wie diese
untergraben Schottlands CO2-Reduktionspläne.
Fiona Richards, eine der BesetzerInnen sagt:
Diese
Kohlemine ist nur eine von 20 die in Schottland die Planungs-Erlaubnis
bekommen hat. Wenn wir eine Chance haben wollen einen gefährlichen
Klimawandel zu verhindern, und lokale Gemeinschaften vor
Carbon-intensiver Industrie schützen wollen, müssen wir direkte
Aktionen starten, da Stadtverordnete, Kohlekonzerne und die Regierung
ihren kompromisslosen Unwillen gezeigt haben die Probleme zu lösen die
wir bekämpfen.
http://klimaschutzvonunten.blogsport.eu