Die Linksradikale Szene ruft in Internet-Video zu Demos und weiterer Gewalt auf. Polizei geht von europaweiter Mobilisierung aus.
Vor zwölf Tagen stürmte die Polizei das linke Szenewohnhaus „Rigaer94“, um Bauarbeiter zu beschützen. Seitdem halten Randalierer die Stadt in Atem: mit Brandanschlägen, Krawall-Demos und blinder Zerstörungswut.
Auch in der Nacht zum Sonntag gingen in der Hauptstraße in Rummelsburg erneut drei Autos in Flammen auf. Es könnte noch schlimmer kommen. Berlin droht eine Woche linker Terror.
In einem Internet-Video mobilisiert die Szene in dieser Woche zu mehreren Veranstaltungen. Die Bilder zeigen, wie Vermummte auf Polizisten einschlagen, Molotowcocktails werfen und sich Straßenschlachten mit Beamten liefern.
Die Bilder stammen zum Teil aus Griechenland und Frankreich. Immer wieder werden die Clips mit Aufnahmen aus der Rigaer Straße, angezündeten Autos und Farbattacken auf ein Jobcenter gemixt. Im Abspann folgt die Aufforderung: „Kommt nach Berlin“.
„Wir müssen davon ausgehen, dass europaweit mobilisiert wird“, sagt ein hochrangiger Polizeibeamter der B.Z. Bereits am Montag soll es um 17 Uhr in der Nähe des S-Bahnhofs Lichtenberg eine Demo unter dem Motto: „Wir wollen Wohnungen“ geben.
Am Dienstag findet ab 10 Uhr am Landgericht in der Littenstraße eine öffentliche Anhörung zum Nutzungsrecht der geräumten Wohnungen an der Rigaer Straße statt. Danach soll es von 14 bis 22 Uhr eine Veranstaltung auf dem „Dorfplatz“ (Rigaer- Ecke Liebigstraße) geben.
Für den 9. Juli ist für den Abend eine größere Demonstration angekündigt, Das Motto: „Rigaer94 verteidigen! Investorenträume platzen lassen!“. Und am 9. August steht in Kreuzberg die Zwangsräumung eines weiteren Symbols an: der „Gemischtwarenladen für Revolutionsbedarf” in der Manteuffelstraße 99, in der Szene M99 genannt. Massive Gegenwehr wurde im Internet bereits angekündigt.