»Fuck Cops« auf dem T-Shirt, Bombe im Rucksack

Erstveröffentlicht: 
24.06.2016

In Köln wurde ein Linksautonomer festgenommen, der einen Sprengkörper bei sich trug

Er fiel der Polizei durch ein polizei-kritisches T-Shirt auf – und trug eine Bombe im Rucksack: Ein 27-Jähriger wurde von der Kölner Polizei aus dem Verkehr gezogen. Bereits vor fünf Jahren soll er eine politisch motivierte Straftat begangen haben.
Die Kölner Polizei hat offenbar bei einer Routine-Untersuchung in der Kölner Innenstadt eine funktionsfähige Rohrbombe in einem Rucksack aufgefunden. Nach eigenen Angaben durchsuchte sie am Donnerstag Abend den Rucksack eines 27-jährigen Dortmunders, nachdem er den Beamten durch ein polizei-kritisches T-Shirt aufgefallen war. Darauf stand demgemäß »FCK CPS«, der vokalbereinigte Slogan steht für »Fuck Cops«, wörtlich: »Fickt die Bullen«, sinngemäß: »Scheiß auf Bullen«.
Der Sprengkörper habe sich in einer Plastiktüte im Rucksack des Mannes befunden. »Jetzt geht es darum, herauszukriegen, wohin er mit der Bombe unterwegs war und ob eine Tat unmittelbar bevorstand«, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei gegenüber »nd«.

Bereits 2011 war der Festgenommene nach Polizeiangaben durch eine politisch motivierte Gewalttat in Erscheinung getreten. Dabei habe es sich allerdings nicht um ein sprengstoff-bezogenes Delikt gehandelt, vielmehr sei es »um eine körperliche Auseinandersetzung« gegangen, so der Polizeisprecher. Zum Kontext der damaligen Tat vermochte er nichts sagen. Eine Meldung der Nachrichtenagentur dpa, demzufolge der Festgenommene Linksautonomer sei, bestätigte der Polizeisprecher nur zur Hälfte: Die Tat aus dem Jahr 2011 sei dem linken Spektrum zuzuordnen, es sei aber unklar, ob auch dem links-autonomen. »Eine Abgrenzung ist da schwierig.«

Der Bombenträger soll noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Er wurde samt Sprengsatz auf dem gerade an Wochenenden stark von Touristen frequentierten Alter Markt festgenommen. »Im Fall einer Explosion hätte für Menschen im unmittelbaren Umfeld erhebliche Gefahr bestanden«, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei Köln. Demgemäß wurde auch die Wohnung des Festgenommenen durchsucht. Dabei seien Beweismittel sichergestellt worden, die den Bau des Sprengsatzes belegten.