Auktion von Nazi-Devotionalien «widerlich»

Erstveröffentlicht: 
16.06.2016

Der Zentralrat der Juden in Deutschland zeigt sich «fassungslos» über geplante Versteigerungen von Nazi-Devotionalien in München und Nürtingen.

 

«Das ist skandalös und widerlich», sagte Zentralrats-Präsident Josef Schuster. «Während auf der einen Seite manche sogar eine wissenschaftlich kommentierte Ausgabe von «Mein Kampf» in Frage stellten, sollen hier auf der anderen Seite ohne Einschränkungen mit Gegenständen von Hitler, Göring und Eva Braun Geschäfte gemacht werden.»

 

Das Auktionshaus Hermann Historica hat die Versteigerung angeblich persönlicher Gegenstände von Adolf Hitler und Hermann Göring für diesen Samstag angekündigt. Darunter soll eine Unterhose von Göring sein, Röntgenaufnahmen, der Messingbehälter für die Blausäure, mit der sich Göring kurz vor seiner geplanten Hinrichtung in Nürnberg umbrachte, sowie Röntgenaufnahmen Hitlers und Untersuchungsberichte nach dem Attentat vom 20. Juli 1944. «Solche Gegenstände gehören in Museen oder Archive, ohne damit gewinnträchtigen Handel zu treiben», sagte Schuster. Auch das Auktionshaus Andreas Thies in Nürtingen versteigert Nazi-Devotionalien.