Auf dem wilden Camp in Charlottenburg halten sich offenbar nur noch sieben bis acht Rumänen auf. Das Bezirksamt rechnet mit der baldigen Räumung. von Cay Dobberke
Nach Kenntnis des Charlottenburg-Wilmersdorfer Sozialstadtrats Carsten Engelmann (CDU) haben in den vorigen Tagen 24 Rumänen das Zeltlager zwischen der Heilbronner Straße und dem Bahndamm verlassen und sind in ihre Heimat zurückgekehrt. Bereits im Mai hatten acht weitere Bewohner die Rückreise angetreten. Jetzt seien „nur noch sieben bis acht Menschen da“, sagt Engelmann, bis zur Räumung werde es wohl nicht mehr lange dauern.
Die Reisekosten in Höhe von 119 Euro pro Person übernehme zunächst das Bezirksamt, man wolle sich die Kosten aber von Berlins Ausländerbehörde erstatten lassen.
Die Rumänen kampierten seit einigen Monaten auf der Brache; wie viele es waren, wusste lange niemand. Kontakt zu den Bewohnern hielt der Verein „Amaro Foro“, der Roma in Berlin unterstützt.
Ein Flüchtlingsheim kann es dort wohl nicht geben
Der private Grundstückseigentümer plant als „Zwischennutzung“ des Geländes ein Flüchtlingsheim für syrische Waisenkinder. Laut Baustadtrat Marc Schulte (SPD) handelt es sich jedoch um ein Gewerbegebiet, in dem „Wohnen nicht zulässig ist“. Darum geht es am kommenden Donnerstag auch in einer Einwohnerfrage in der BVV-Sitzung, die um 17 Uhr im Rathaus Charlottenburg beginnt.
Wegen der geplanten Räumung des wilden Camps hatten Linksextremisten im Mai die Fenster und die Tür des SPD-Büros an der Goethestraße 15 beschädigt. Ein Bekennerschreiben wurde auf der einschlägigen Internetseite „indymedia“ veröffentlicht.