Die Zwangsräumung des überwiegend von Roma bewohnten Zeltlagers ist vom Tisch. Viele Bewohner wollen freiwillig zurück in ihre Heimat.
Das illegale Zeltlager an der Heilbronner Straße in Charlottenburg wird nicht zwangsweise geräumt. "Wir bevorzugen eine friedliche Lösung", sagte Sozialstadtrat Carsten Engelmann (CDU) am Mittwoch. Der Grundstückseigentümer hatte zunächst die Räumung des Geländes zum 31. Mai angekündigt. Dort leben seit etwa zwei Jahren rund 40 Personen, die überwiegend aus Rumänien und Bulgarien stammen, in provisorischen Behausungen.
Der Bezirk sei in engem Kontakt mit dem Verein "Amaro Foro", der Roma in Berlin betreut. "Mittlerweile wollen acht Personen aus dem Lager wieder zurück in ihre Heimat reisen. Weitere haben inzwischen signalisiert, sich in den nächsten Tagen ebenso zu entscheiden. Die Reisekosten werden wir übernehmen", erläuterte der Stadtrat die aktuelle Entwicklung. Bis Mitte Juni sollen laut Engelmann die meisten Bewohner das Camp verlassen haben.
Mitglieder des Vereins "Amaro Foro" hätten in Gesprächen mit den Bewohnern unter anderem über deren Perspektiven für den Arbeitsmarkt beraten. Angesichts kaum vorhandener Sprachkenntnisse haben sich nun etliche Menschen zur Rückkehr in ihre Heimat entschieden, so Carsten Engelmann weiter.
Auf dem Privatgrundstück zwischen einem Gewerbegebiet und der S-Bahntrasse nahe dem Westkreuz war ein aus Planen, Paletten und alten Matratzen errichtetes Zeltlager entstanden, ohne Wasseranschluss und Kanalisation. (BM)