Kommando Rhino: Die Suche geht weiter

Bunt und besetzt: das Eingangsgelände zu Vauban.
Erstveröffentlicht: 
18.03.2010

Vauban

 

Kommando Rhino: Die Suche geht weiter

 

Wohin mit dem Kommando Rhino in Vauban? Gespräch mit der Stadtverwaltung endet ergebnislos.

 

 

Die gute Neuigkeit zuerst: Man redet wieder miteinander. Die weniger gute: Einigen konnte man sich nicht. Zwar fand am Dienstag ein Gespräch zwischen Vertretern der Stadtverwaltung und des Kommandos Rhino statt, also des Kunst- und Wagenkollektivs, das das Eingangsgrundstück zu Vauban besetzt hält. Doch eine Lösung, wie die Wagenburg abziehen und sich an einem geeigneteren Ort ansiedeln könnte, fand sich nicht. Immerhin: Mitte April soll weiter nachgedacht werden.

So unterschiedlich können Bewertungen ausfallen. "Es war ein gutes Gespräch", sagt Annette Schubert, Referentin des Oberbürgermeisters. "Es war mehr ein informativer Schlagabtausch", sagt dagegen ein Vertreter des Kommandos Rhino. Am Dienstag kamen fünf Rhinos und drei städtische Mitarbeiter zusammen, um sich über ein Ersatzgrundstück zu unterhalten. Die Haltung der Stadtverwaltung ist klar: Laut Gemeinderatsbeschluss von 1996 darf keine Wagenburg mehr auf städtischem Gelände stehen, auf privatem dagegen schon.

Deshalb kamen die Rhinos mit einer Liste von sechs Grundstücken zum Gespräch, die sie sich als neue Standorte vorstellen könnten. Zwei – eine Fläche auf den Schrebergärten Gutleutmatten und an der Wendeschleife Vauban – wurden als öffentliche Grundstücke gleich aussortiert. Blieben vier Flächen übrig wie das ehemalige Gelände von Götz & Moriz in St. Georgen, eine Fläche in der Nähe des Wiehrebahnhofs oder am Güterbahnhof. 1500 Quadratmeter möglichst in der Stadt will das Wagenkollektiv für seine derzeit 25 Bewohner anmieten, sieht jedoch die Schwierigkeiten, die damit verbunden sind: "Ohne die offizielle Legitimierung seitens der Stadt für einen privaten Platz ist die Chance, einen Vermieter zu finden, der sich auf ein solches Wagnis einlässt, gleich Null." Zumal man eine private Fläche als experimentelle Wohnfläche umwidmen müsse, dies mindestens anderthalb Jahre dauere und eine Wertminderung des Geländes zur Folge hätte. Fazit der Rhinos: "Utopisch. Wir sind auf uns allein gestellt."

 

Im Prinzip sieht das auch die Stadtverwaltung so. Annette Schubert: "Wir helfen gerne, aber es muss gelingen, private Besitzer für diese Idee zu gewinnen." Am Dienstag wird die Problematik im Gemeinderat zur Sprache kommen, wenn es um den Expo-Auftritt der Stadt in Schanghai geht. Das Vauban-Grundstück soll dafür als Info-Standort zwischengenutzt werden. Klar ist nur: Solange verhandelt wird, wird nicht geräumt. Das nächste Gespräch soll Mitte April stattfinden.