Leipzig, 29. Mai 2016, 18 Uhr im linXXnet
Jena, 30. Mai 2016, 19 Uhr im SR 113, Carl-Zeiss-Straße 3, Uni Jena
Die inhaftierten Arbeiter_innen und ihre Kämpfe werden durch die
Knastmauern und die Ignoranz der Medien vom Rest der Gesellschaft
isoliert.
Das haben wir zuletzt in Bezug auf die Repression gegen die
Gefangenen-Gewerkschaft GG/BO in der JVA Untermaßfeld oder den
Hungerstreik der Gefangenen in der JVA Butzbach gemerkt. Eine unserer
Aufgaben besteht also darin, die Situation in den Knästen bekannt zu
machen, den Gefangenen eine Stimme zu geben und über ihre Kämpfe zu
informieren.
Deshalb werden wir am 29. Mai in Leipzig und am 30. Mai in Jena eine Info-Veranstaltungen mit ehemaligen Gefangenen durchführen und einen kurzen Input zum gefängnis-industriellen Komplex geben. Anschließend wird der Ex-Gefangene und GG/BOler Georg Huß über seinen Kampf in den österreichischen Haftanstalten sprechen. Andere früher Inhaftierte werden für eure Fragen zum Alltag des Strafvollzuges und zur Umgangsweise der Gefangenen mit schikanösen Maßnahmen der Vollzugsapparate zur Verfügung stehen.
Georg Huß saß mehrere Jahre in zahlreichen österreichischen Knästen ein und arbeitete dort in verschiedenen Bereichen. Schon 2014 hatte er in der österreichischen Justizanstalt Eisenstadt einen Hungerstreik durchgeführt. 2015 baute er die Gefangenen-Gewerkschaft in Österreich mit auf und am 10. Januar 2016 trat er mit seinem Mithäftling Oliver Riepan in einen Hungerstreik in der JA Graz-Karlau. Dabei nähte er sich den Mund zu. Der mehrwöchige Hungerstreik machte sowohl im Knast wie auch in der österreichischen Presse ganz schön Wirbel. So viel, dass die österreichischen Behörden ihn zum 1. März kurzerhand zwei Jahre vor dem eigentlichen Haftende entließen und ihn die BRD auswiesen. Mit zehnjährigem Einreiseverbot. Georg Huß ist weiterhin in der GG/BO aktiv.
Eine Veranstaltung der GG/BO Soligruppen Jena und Leipzig und der FAU Erfurt/Jena.
www.jena.ggbo.de
www.leipzig.ggbo.de
www.fau.org/ortsgruppen/erfurt-jena/