Stadt Bern: Krawall-Schaden beträgt 300'000 Franken

Erstveröffentlicht: 
24.05.2016

Die Polizei beziffert erstmals den Schaden, der beim Saubannerzug in der Nacht auf Sonntag in Bern entstanden ist. Die Reitschüler weisen eine Mitschuld von sich.

 

Bei den Randalen vom Wochenende im Berner Mattenhofquartier ist ein Sachschaden von mindestens 300'000 Franken entstanden. Das teilte die Regionale Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland am Dienstag mit. Es handle sich um eine erste Schätzung, heisst es in einem Communiqué der Polizei. Berücksichtigt sei der bislang festgestellte oder gemeldete Sachschaden.

 

Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei erliessen am Dienstag einen Zeugenaufruf. Wer den Umzug und die Ausschreitungen in der Nacht auf Sonntag fotografiert oder gefilmt habe, solle sich bei der Polizei melden.

 

Umzug hinterliess eine Spur der Zerstörung

 

Nach einer unbewilligten Party auf dem Areal der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage am Warmbächliweg hatten sich mehrere hundert Personen zu einem Umzug in Richtung Innenstadt formiert. Unterwegs schlugen sie Fenster und Türen ein, besprayten Fassaden, zerstörten Telefonkabinen und warfen Rauchpetarden in ein Gebäude.

 

Die Polizei hinderte sie daran, ins Stadtzentrum vorzudringen. Einzelne Teilnehmer des Umzugs wurden zwar kontrolliert. Weitere Anhaltungen waren aber laut Polizei wegen der hohen Gewaltbereitschaft und der verschiedenen Brennpunkte nicht möglich.

 

Reitschüler schreiben Brief an Nause

 

Derweil wenden sich Reitschüler in einem offenen Brief an Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause. Seine Forderung nach mehr Überwachung sei reiner Wahlkampf. Auch sei es Absicht, dass er die Reitschule mit den Vorkommnissen vom vergangenen Wochenende in Verbindung bringe. «Als die Eskalation in der Längasse begann, hatte die Reitschule ihre Tore längst geschlossen», begründen sie.

 

(sda /miw)