Anschlagsserie im Wendland

Nur das Eingangsschild eines Textildiscounter steht noch – der Rest des Einkaufszentrums ist ein Trümmerfeld.
Erstveröffentlicht: 
14.05.2016

Lüchow-Dannenberg. Eine für die Region beispiellose Anschlagsserie schockiert das Wendland: In der Nacht zu Freitag ist in Dannenberg ein Einkaufszentrum völlig ausgebrannt, sieben Geschäfte wurden ein Raub der Flammen.

 

In derselben Nacht scheiterte ein Brandanschlag auf einen Textildiscounter im 20 Kilometer entfernten Lüchow. Das Geschäft wurde verwüstet. Ein weiterer Anschlag wurde auf die Arbeitsagentur Lüchow gemeldet – sie blieb gestern geschlossen. Der Schaden geht in die Millionen, Menschen wurden nicht verletzt. Die Polizei hält es für möglich, dass die Taten politisch motiviert sind.

 

Von dem Großbrand in Dannenberg waren ein Supermarkt, ein Getränkemarkt, ein Kleidungs-Discounter, eine Bäckerei, ein Asia-Imbiss, ein Schuhgeschäft und ein Einrichtungshaus betroffen. Rund 150 Feuerwehrmänner bekämpften die Flammen. Ihre Arbeit wurde durch zahlreiche Gaffer behindert. Noch in der Nacht nahm die Polizei einen Mann für mehrere Stunden in Gewahrsam, der mit seinem Handy Videos von dem Brand gemacht und die Feuerwehr gestört hatte. Parallel dazu wurden ein benachbartes Wohnhaus sowie ein Hotel evakuiert.

Dass es sich bei den Anschlägen um dieselbe Tätergruppe handelt, ist für die Polizei sehr wahrscheinlich: Denn an den Tatorten in Lüchow und Dannenberg waren Farbschmierereien mit derselben blauen Farbe festgestellt worden. Dass der Textildiscounter in Lüchow nicht in Flammen aufging, ist offenbar reiner Zufall: Nach AZ-Informationen zündeten die dort installierten Brandeinrichtungen nicht.

Am Vormittag hatte die Polizei sich bezüglich der Brandursache noch bedeckt gehalten. Doch seit dem Fund der Brandbeschleuniger in Lüchow gilt es als sicher, dass auch das Feuer in Dannenberg gelegt wurde.´