Tübingen: Stacheldraht ans Rathaus statt an die EU-Außengrenzen!

Tübinger Stacheldraht (1)

In der vergangenen Nacht vom 12. auf den 13. Mai 2016 wurde in Tübingen dem grünen Rechtspopulisten Boris Palmer seine Grenzen aufgezeigt. Eine Pippi-Langstrumpf-Brigade verbarrikadierte die beiden Haupteingänge zum Rathaus mit Stacheldraht und hinterliess per Graffiti eine Botschaft.

 

Hier das Bekenner*innenschreiben:

 

+++ Stacheldraht ans Rathaus statt an die EU-Außengrenzen! +++

 

Wir, die Pipi-Langstrumpf-Brigade, bekennen uns dazu in der Nacht vom 12. auf den 13. Mai 2016 den Haupteingang des Tübinger Rathaus verbarrikadiert und die Außenfassade mit Pro-Flüchtlings-Parolen verschönert zu haben!

 

Wir hatten einfach genug von Boris Palmers Ruf nach einer Obergrenze für Menschen auf der Flucht!

 

Boris Palmer hatte aber in einem Recht! Manchmal müssen Grenzen aufgezeigt werden! In diesem Fall eine Grenze für Personen wie Boris Palmer, die glauben Menschlichkeit scheinbaren Sachzwängen unterordnen zu müssen.

 

Aber Solidarität und Menschlichkeit sind nicht teilbar und auch keiner Sachlogik unterzuordnen, sonst werden sie schal, hohl und unwirksam. Menschlichkeit kann nicht je nach aktueller Kassenlage häppchenweise portioniert werden.

 

Palmer mag den objektiven Sachargumentierer geben, aber in Wahrheit ist er ein grüner Rechtspopulist. Seltsamerweise erfuhr er im Gegensatz zur AfD-Bundessprecherin Frauke Petry kaum Kritik für seine Betonung der Bewaffnung von Polizist*innen an den EU-Außengrenzen.

 

Um Palmer einmal zumindest einmal andeutungsweise das Grenz-Gefühl zu vermitteln, haben wir ihm den Stacheldraht an seinen Arbeitsplatz gebracht. So bekommt er live einen Eindruck, wie es ist vor Stacheldraht zu stehen und nicht weiterzukommen.

 

Wir wollen damit auch verdeutlichen, dass Tübingen auf keinem anderen Planeten liegt als Idomeni. Tübingen ist nicht nur das Hinterland der Festung Europa, es ist auch Tatort. Es ist die Stadt des Schreibtischtäters und grünen Bürgermeisters, der Bezugspunkt für eine flüchtlingsfeindliche Politik darstellt.

 

Es sei aber auch daran erinnert, dass sich hier ein Flüchtling verbrannte und ein weiterer aus mutmaßlich rassistischen Motiven erwürgt wurde. Die Schicksale von Baratali „Kaveh“ Pouryazdani (1964-2014) und Kiomars Javadi (1966-1987) mahnen uns.

 

Eine Festung kann aber nur so lange bestehen, wie es keinen Aufstand im Inneren gibt. Das gilt auch für die Festung Europa. Deswegen machen wir erste Schritte hin zum Tor, um es den Menschen draußen zu öffnen.

 

Let's do it! Let's break the fortress europe!

 

die Pipi-Langstrumpf-Brigade