Attacke auf Hostel - Flugblätter aufgetaucht

Noch immer sind am Freitagmorgen die Farbspuren an dem Hostel zu sehen.
Erstveröffentlicht: 
01.04.2016

An der Köpenicker Straße hat es eine Attacke auf ein Hostel gegeben. Reifen wurden angezündet und die Fassade mit Farbe beschmiert.


Unbekannte haben in Mitte Reifen in Brand gesetzt und dort auch eine Attacke auf ein Hostel verübt. Die Reifen waren vermutlich in der Köpenicker Straße am späten Donnerstagabend bei einem Einbruch aus einem Geschäft in der Nähe gestohlen worden, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die Feuerwehr löschte den Brand, die Fahrbahn wurde leicht beschädigt.

Das Hostel befindet sich Köpenicker Straße Ecke Adalbertstraße. Bei der Farbe handelt es sich um Teer, rund 100 Quadratmeter der Fassade wurden beschmiert. Die Wand soll schnell neu gestrichen werden - allerdings schlägt die schwarze Farbe des Teers immer wieder durch den frischen Anstrich durch. Die Gegend ist vor allem bei Touristen sehr beliebt. Zahlreiche Hostels, Kneipen und Cafés prägen das Umfeld.

Verletzt wurde bei dem Anschlag niemand. Da ein politisches Motiv der Täter vermutet wird, hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Vor Ort finden sich auf der Straße, dem Gehweg und im Rinnstein zudem Flugblätter, die eine Art Bekennerschreiben sein könnten. Bestätigt ist das allerdings noch nicht. Auf dem Schreiben ist von einem szenebekannten Neonazi die Rede, der Sänger einer Berliner Rechtsrockband sein und nahe des Hostels beziehungsweise dort im Hinterhaus wohnen soll. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Flugblatt und dem Anschlag gibt, will die Polizei prüfen.

Erst kürzlich war aus der linken Szene ein Bekennerschreiben zu einem brennenden Audi in Mitte aufgetaucht. Der Wagen habe dem Neonazi gehört, dem nun auch der Anschlag gegolten haben könnte. Gegen den Mann und sein Umfeld hat es in den vergangenen Jahren immer wieder entsprechende Aktionen gegeben.